Der Klimawandel stellt die Menschen vor völlig neue Herausforderungen und  Bedrohungen. Während der Energiebedarf der Menschheit enorm ist – Energie, die größtenteils noch heute aus fossilen, endlichen Ressourcen wie Kohle, Gas oder Öl gewonnen wird – sind die Folgen dieser Energieversorgung allgegenwärtig: Extremere Wetterphänomene und der stetige Anstieg der Durchschnittstemperaturen – der Klimawandel ist spürbar.

Der Film ist seit seinen Anfängen ein Medium, das die gesellschaftlichen Verhältnisse reflektiert und dabei auch Blicke in die Zukunft riskiert. In dystopischen und utopischen Prognosen werden mehr oder weniger spekulative Entwürfe zukünftiger Entwicklungen gewagt.

Dabei ist es ebenso erstaunlich, wie in den 1920er Jahren die Gefahr, die von großen Energiemonopolen ausgeht, vorhergesagt wurde (ALGOL), wie überraschend, wie präzise Francesco Rosi am Fall von Enrico Mattei in den 1970er Jahren eben diese Macht analysiert (DER FALL MATTEI). Aktuelle Produktionen nehmen die düsteren Prognosen der Klimaforscher als Hintergrund für Science-Fiction-Filme, in denen die Erde eine (Wasser-)Wüste (MAD MAX: FURY ROAD) ist, auf der der Einzelne ums Überleben kämpft. Wie nahe wir diesen Szenarien schon gekommen sind, zeigt schon der Titel unseres Eröffnungsfilms, des Umweltthrillers, NUOC 2030. Die Perspektive des vietnamesischen Films macht klar, wie ungleich die Folgen des Klimawandels verteilt sind, und wie schnell steigende Meeresspiegel Landstriche unbewohnbar machen.

Mit dem Energiewende-Film-Festival im Filmhaus Nürnberg wollen wir alle Menschen erreichen, Kinder und Erwachsene. Für Kinder gibt es dazu eigene Programme (DER LORAX, DIE WOLKE), aber natürlich laden Filme wie TRAFIC – TATI IM STOSSVERKEHR auch dazu ein, gemeinsam über unsere absurden Mobilitätsvorstellungen zu lachen. Wir wollen aber nicht beim Betrachten der Filme stehenbleiben, sondern anregen, über die Fragen, die die Filme aufwerfen, nachzudenken und mittels Einführungen und Diskussionen Bögen zur gegenwärtigen Situation zu schlagen. Dazu haben wir Experten aus verschiedenen Bereichen des Klimadiskurses eingeladen, aus der Wissenschaft, aus der Industrie und auch von Umweltschutzverbänden, die vor und nach den Filmen zu Gesprächen zur Verfügung stehen.

Wir danken allen Menschen und Organisationen, die uns bei dem ersten EnergiewendeFilmfestival unterstützen, ganz besonders dem Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, dank dessen Unterstützung der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei ist, und dem Kommunalen Energiemanagement der Stadt Nürnberg für den Energiesparpreis für das Projekt.