Neustart

Sparta

Verlängert!

Fr / 26.05.2023 / 18:00 Uhr

So / 11.06.2023 / 17:00 Uhr


Ewald, Bruder von Ritchie Bravo, hat es nach Rumänien verschlagen, er ist Ingenieur in einem Kraftwerk, seine Partnerin drängt auf Heirat, mehr Sex. Der Mittvierziger zieht sich immer mehr in sich selbst zurück, glücklich scheint er nur, wenn er mit den Neffen seiner Freundin herumtobt. Ewald flieht, er weiß um seine pädophile Neigung, weiß, er darf ihr nicht nachgeben. Noch einmal besucht er den Vater im Heim, dann bricht er auf, zieht in eine verarmte ländliche Gegend Rumäniens, versucht einen Neuanfang. Gemeinsam mit Jungen aus dem Dorf baut er ein altes, verfallenes Schulgebäude zu einer Festung aus. „,Sparta‘ steht über dem Eingang des von einem undurchsichtigen Holzzaun umgebenen Geländes, auf dem die Burschen einen Sommer lang rangeln und raufen, Judo lernen und in Plastikrüstungen zu Ewalds Schlachtruf ‚Molon labe!‘, einer Durchhalteparole der historischen Spartaner, über die Wiesen marschieren. Unter deren Eltern regt sich währenddessen Unmut, gärt der Argwohn über diesen Fremden, der ihre Kinder vereinnahmt und ihnen, so vermuten sie, vielleicht auch zu nahe kommt.

SPARTA ist das Komplementärstück zu RIMINI: In beiden Arbeiten suchen Männer in der Ferne das Weite, werden aber jeweils von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt. Georg Friedrich brilliert, erstaunt und erschüttert als in sich zusammengefallener Mann mit pädophilen Neigungen, der einen Weg sucht und keinen findet, mit seinen Gefühlen umzugehen. SPARTA erzählt aber auch von Machtgefällen und deren Missbrauch, von abwesenden Vätern und verelendeten Seelen, von Familien jenseits von Zärtlichkeit, von Burschen, die in einem Bretterverschlag den schönsten, unbeschwertesten Sommer ihres Lebens verbringen. All das gefasst in exakte Kompositionen, so typisch für Ulrich Seidl, die Blick und Gefühl mal einengen, mal erweitern in Montagen so entschlackt wie elegant, geschliffen zur idealen Form einer täuschend simplen Seelenvermessung, die auf uns als Zusehende und Wahrnehmende und Mitfühlende all das rückprojiziert, was in Ewalds Geschichte angelegt ist: die Sehnsucht nach Geborgenheit, die Ahnung vom Abgrund, das Wissen um das eigene Scheitern, immer und immer wieder.“ Markus Keuschnigg

Filmclub: Mo., 22.5. um 20.15 Uhr


Land: Österreich/Deutschland/Frankreich
Jahr: 2022
Regie: Ulrich Seidl
mit: Georg Friedrich, Florentina Elena Pop u. a.
Länge: 99 Min.
Sprache: Deutsch, Rumänisch
Sprachformat: Originalfassung, teilweise untertitelt
FSK: k. A.

Eintrittspreise:

Eintritt: 8 €

Eintritt ermäßigt: 7 €Schüler:innen, Studierende, Rentner:innen, Menschen mit einem Schwerbehinderten-Ausweis und Gruppen ab 5 Personen

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 5 €Inhaber:innen einer Freundschaftskarte

Eintritt ermäßigt: 4 €Kinder bis 13 Jahre und Inhaber:innen eines Nürnberg-Passes oder Arbeitslosenbescheids

Kinotickets sind an unserer Kinokasse erhältlich, im Online-Vorverkauf oder zu den regulären Öffnungszeiten in der Kultur Information im KunstKulturQuartier Nürnberg. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass keine Sitzplatzreservierung möglich ist.
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