Kommkino e. V. präsentiert

Seine Winchester pfeift das Lied vom Tod

Italo-Cinema Festival

Sa / 20.05.2023 / 14:00 Uhr


Martin Benson (Guy Madison) ist in der ganzen Umgebung als hervorragender Schütze bekannt und hilft der amerikanischen Armee beim Kampf gegen den immer stärker werdenden illegalen Waffenhandel. Einige der Gangster, die Indianer mit haufenweise Waffen versorgt haben, konnte Benson bereits dingfest machen, kam bislang jedoch nicht an den Drahtzieher heran. Wie gefährlich dieser in Wirklichkeit ist, bekommt Bensons eigene Familie zu spüren: bei einem Überfall auf deren Ranch werden Martins Eltern kaltblütig ermordet und seine Schwester Jenny (Anna Liotti) brutal vergewaltigt. Da einer der Angreifer namens Tony Guy (Peter Martell) schwerverletzt zurückgeblieben ist, erhoffen sich die Überlebenden der Familie Benson entscheidende Hinweise auf die Täter und deren Boss. Von Rachegedanken getrieben, steuern sie auf einen gefährlichen Showdown zu ...

Die umtriebige Welt des Italo-Western brachte unzählige Geschichten hervor, die erfolgreich von verschiedensten Motoren, beziehungsweise Motiven angetrieben wurden. In Gianfranco Baldanellos „Seine Winchester pfeift das Lied vom Tod“ nennt sich dieser vielversprechende Treibstoff Blutrache, die für fast alle Beteiligten einen Alptraum nach dem anderen nach sich ziehen wird. Der italienische Originaltitel der Produktion trifft den Kern der Veranstaltung mit „Die langen Tage des Hasses“ wesentlich besser als der deutsche, auch wenn die Winchester des Helden hin und wieder durchaus prominent in Szene gesetzt wird.

Rachegeschichten sind in der Regel mit klassischen Selbstläufern zu vergleichen, da sie von intensiven Emotionen angetrieben werden, die sich in ihrer unberechenbaren Dynamik nicht mehr neutralisieren lassen. Der Zuschauer hat dieses Modell in Artgenossen und vor allem genreübergreifend freilich schon hinlänglich serviert bekommen, doch unterm Strich kommt es stets auf die Ausarbeitung der Geschichte und die Präsentation der Charaktere an. Die offenkundig ambitionierte Regie inszeniert einerseits solide und rasant, tastet sich andererseits aber auch zu konventionell und vorsichtig an bestehenden Richtlinien längst dagewesener Erzählungen entlang. Starke Schützenhilfe für ein erfolgreiches Gelingen leistet die darstellende Entourage dieses Spielfilms, der in der Bundesrepublik Deutschland erst fünf Jahre nach Entstehung in die Kinos gebracht wurde. In der Hauptrolle sieht man den US-Amerikaner Guy Madison, der vor allem durch seine Mitwirkung in diversen Western bekannt wurde. Als Martin Benson kann man ihm attestieren, dass er einen sehr guten, teils charismatischen Eindruck im Geschehen hinterlässt, aber auch spröde Seiten von sich preiszugeben weiß. Markante Typen wie Rik Battaglia oder Alberto Dell‘Acqua staffieren das Szenario ebenso präzise aus wie ihre anmutigen Kolleginnen Lucienne Bridou und Rosalba Neri.

Flotte Dialoge, brutale Spitzen und kontrastreiche Aufnahmen der Geschehnisse lassen die Zeit kurzweilig, dramatisch und ereignisreich vergehen, sodass „Seine Winchester pfeift das Lied vom Tod“ als solider Beitrag in Erinnerung bleiben dürfte, der seinen Dienst am Kunden einwandfrei erfüllt, da er sich auf seine natürlichen Stärken fokussiert. (Prisma)

Eintrittspreise:

Eintritt: 6 €Einzelticket

Eintritt: 40 €Dauerticket

Reservierung der Dauerkarten: reservierung(AT)kommkino.de
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