Nicht von dieser Welt: Die 5. Nürnberger LYRIKNACHT ist „outer space“ denn je. Die Kooperation von LiteraturDing e.V. mit dem Künstlerhaus ist eine ungewöhnliche Leistungsshow der Gegenwartslyrik und zählt seit 2010 ein großes Publikum.

Gedichte sind Aliens. Sie sind außerirdische – besser gesagt: transalltägliche Artefakte am Rande des Sprachzusammenbruchs. Heute Lichtjahre entfernt von Kalenderbotschaften, sprachlicher Weinverkostung oder herzverschmerzter Gefühlsartikulation. Unter dem Mikroskop der Poesie werden Parasiten zu außerirdisch anmutenden Lebewesen. Mit deren „Strategien der Wirtsfindung“ beschäftigt sich Brigitta Falkner – in dichterischer, grafisch-filmischer wie biologischer Hinsicht – und präsentiert eine der gegenwärtig aufregendsten Lyrik-Darbietungen überhaupt. An ihrer Seite: Kinga Tóth, Simone Kornappel, Jùlia Lema  und Anne Munka als ausgesprochene Multitalente, die mehrdimensional die Medien Sprache, Klang und Licht bereisen. Und auch Miriam Markl, die sich dem Tanz verschreibt, wird mittels „Soundbody Methode“ ein klangliches Paralleluniversum bereisen.

Das gab’s noch nie: die Nürnberger LYRIKNACHT mit ausschließlich Künstlerinnen, die allesamt in mehreren Kunstsparten und künstlerischen Ausdrucksformen gleichzeitig unterwegs sind: Lyrik, Lautpoesie, visuelle Lyrik, akustische Kunst, Soundart, Grafik, Videokunst und Tanz Hand in Hand.

Es ist auch die erste LYRIKNACHT, die den Glasbau des Künstlerhauses bespielt: von oben bis unten, diagonal, diametral, etagenweise, gleichzeitig! Jede Künstlerin „dirigiert“ einen Teil des Abends – im improvisierten Zusammenspiel mit den anderen.

Konzeptioniert und kuratiert ist das Poesie-Event erneut vom Nürnberger Lyriker Christian Schloyer. Das Ziel dieser Reise fasst er in folgende Worte: „Wohin uns Kunst führt, werden wir immer erst erfahren, wenn wir ankommen. Am besten sehr weit fort von Altvertrautem…“

 

Datum: 26. Oktober 2019

Veranstalter: Literatur Ding e. V. und Künstlerhaus, in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Französischen Institut Erlangen

Künstlerisches Konzept: Christian Schloyer