Blinde Wut (Fury)
Einführung: Prof. Dr. Cynthia D. Porter
Der erste Film, den Fritz Lang nach seiner Übersiedlung nach Hollywood drehte, beschäftigt sich mit einem Thema, das damals nicht nur in den USA hochaktuell war: dem Konflikt zwischen den Institutionen des demokratischen Rechtsstaats und eines von populistischen Agitatoren angefachten Volkszorns. Zwischen die Fronten dieser beiden Kräfte gerät Joe, der, auf dem Weg zu seiner Frau Katherine, in einer Kleinstadt auf der Durchreise verhaftet wird. Er wird verdächtigt, ein Mädchen entführt zu haben, und als sich herumspricht, dass die Polizei einen Verdächtigen in Gewahrsam genommen hat, formiert sich ein Mob, der das Gefängnis belagert.
BLINDE WUT war für das produzierende Studio MGM, ansonsten spezialisiert auf starbesetzte Hochglanzunterhaltung, aufgrund des politisch brisanten Themas ein außergewöhnlicher Film. Tatsächlich wollte sich das Studio auf Langs ursprüngliche Idee, einen Film über ein schwarzes Lynchmordopfer zu drehen, nicht einlassen und bestand außerdem auf einem Happy End, das mit der ansonsten düsteren Stimmung bricht.
In Kooperation mit dem Graduiertenkolleg „Das Sentimentale in Literatur, Kultur und Politik“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Einführung: Prof. Dr. Cynthia D. Porter (Assistenzprofessorin für Deutsch an der Ohio State University)
Cynthia D. Porter ist Assistenzprofessorin für Deutsch an der Ohio State University und hat an der Vanderbilt University in Deutsch und vergleichender Medienanalyse und -praxis promoviert. Ihre Forschung ist in den Crossmedia Studies angesiedelt und konzentriert sich auf die Darstellung des Körpers in deutschsprachigen Medienkulturen, politische Verhandlungen und Interventionen im Zusammenhang mit Körpermodifikation, die Darstellung der deutschen Geschichte im populären amerikanischen Film und Erfahrungen der afrikanischen Diaspora in deutschen kulturellen und historischen Kontexten. Cynthia Porter stammt aus Ohio und wird als Gastdozentin ein Seminar an der Universität Bonn halten.
Originaltitel: Fury
Land: USA
Jahr: 1937
Regie: Fritz Lang
mit: Sylvia Sidney, Spencer Tracy, Walter Abel u. a.
Länge: 89 Min.
Sprache: Englisch
Sprachformat: Originalfassung ohne Untertitel
Kopienformat: 35 mm
FSK: ab 12
Eintritt: 8 €
Eintritt ermäßigt: 7 €Schüler*innen, Studierende, Rentner*innen, Menschen mit einem Schwerbehinderten-Ausweis und Gruppen ab 5 Personen
Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)
Eintritt ermäßigt: 5 €Inhaber*innen einer Freundschaftskarte
Eintritt ermäßigt: 4 €Kinder bis 13 Jahre und Inhaber*innen eines Nürnberg-Passes oder Arbeitslosenbescheids
Mehr in dieser Reihe:Global Melodrama
90402 Nürnberg
Aufzug. Für jede Vorstellung sind zwei rollstuhlgerechte Plätze eingerichtet. Reservierungen dafür bitte per E-Mail an: filmhaus@stadt.nuernberg.de