Nicolaus-Copernicus-Symposium "Welt, Körper, Geist - Der Platz des Menschen im Kosmos"

Session "Welt"

So / 26.03.2023 / 10:00 Uhr Geeignet für Menschen ab 16 Jahre


Über Jahrtausende waren nur Licht und Materie als Bausteine des Kosmos bekannt. Mitte des 20. Jahrhunderts kamen dann erste Hinweise auf, dass es daneben noch eine weitere Art von Materie geben muss und dass das Weltall seine Expansion durch eine unbekannte Energieform sogar beschleunigt. Plötzlich stelle sich heraus, dass man über einen großen Teil des Kosmos eigentlich nichts weiß. Und die angestrebte Vereinheitlichung aller physikalischen Gedankengebäude zu einer „Theorie für alles“ kommt auch nicht voran, ebenso wie die Erforschung der Elementarteilchen mit immer größeren Beschleunigern. Je mehr wir forschen, desto weniger scheinen wir in Wahrheit zu wissen.

10 bis 10.45 Uhr
Prof. Dr. Bruno Leibundgut, Europäischen Südsternwarte ESO
Das dunkle Universum: Wie Dunkle Materie und Dunkle Energie den Kosmos beherrschen
Die Entwicklung des Universums wird von seinem Inhalt bestimmt. Raum und Energie sind durch das Gravitationsgesetz, also die Allgemeine Relativitätstheorie, miteinander verknüpft. Es werden zurzeit vier „Energien“ als bedeutend im Universum in Betracht gezogen: Strahlung, baryonische (die „normale“) Materie, Dunkle Materie und Dunkle Energie. Dabei sind die beiden letzteren Begriffe Statthalter für unbekannte Physik. Im Vortrag werden die Grundsätze des heutigen kosmologischen Standardmodelles und mögliche Probleme dargestellt.

10.45 bis 11.30 Uhr
Prof. Dr. Olaf Steinkamp, Universität Zürich.
Wo stehen wir mit dem Standardmodell der Teilchenphysik – vor einer Mauer oder vor grundlegenden neuen Erkenntnissen?
Das sog. Standardmodell der Teilchenphysik, an dem seit Jahrzehnten sowohl auf theoretischer Seite als auch in großen Beschleunigerexperimenten wie am CERN intensiv geforscht wird, scheint die derzeit bekannten Teilchen und ihre Wechselwirkungen gut zu beschreiben. Bedeutende Faktoren im Kosmos, wie Dunkle Materie und Dunkle Energie werden vom Standardmodell jedoch nicht beschrieben. Außerdem müssen 18 Parameter, deren Werte sich nicht aus der Theorie ableiten lassen, anhand von Experimenten ermittelt werden. Was also die Welt wirklich im Innersten zusammenhält, beschreibt das Standardmodell nur, erklärt es aber nicht. Diese unbefriedigende Situation wird unterschiedlich interpretiert. Die einen sehen sie als inhärenten Fehler des Modells, die anderen als Zeichen für eine noch unbekannte Physik, die es aufzuspüren gilt.

12 bis 12.45 Uhr
Prof. Dr. Kristina Giesel, Universität Erlangen-Nürnberg
Die Quanten-Einstein-Gleichungen und die Physik auf der Planck-Skala
Die Einstein-Gleichungen erlauben im Rahmen der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART) die dynamische Wechselwirkung zwischen Gravitation und (klassischer) Materie auf makroskopischen Skalen zu beschreiben. Die Quantenfeldtheorien haben uns allerdings gelehrt, dass Materie fundamental, also auf mikroskopischen Skalen, quantisiert ist und somit nicht mehr im Rahmen der klassischen Physik beschrieben werden kann. Daher stoßen sowohl die ART als auch die Quantenfeldtheorien an ihre Grenzen, wenn man die fundamentale Wechselwirkung von Gravitation und Elementarteilchen auf dem mikroskopischen Level erforschen möchte.

12.45 bis 13.45 Uhr
Podiumsdiskussion mit den Vortragenden und Abschluss

Eintrittspreise:

Eintritt: 25 €

Eintritt: 19 €Jugendliche und Studierende

Tickets können auch im Servicebüro des Bildungszentrums, Gewerbemuseumsplatz 1, erworben werden.
Teilen mit

 Zurück