KONTRASTE - Klassik in der Tafelhalle

ensemble KONTRASTE: Der Kontrabass - Dichtercafé im Live-Stream

So / 07.03.2021 / 16:30 Uhr Das Passwort für den Stream erhalten Sie beim Kauf des Tickets.


Dichtercafé mit Yascha Finn Nolting

Jeder kennt die klassischen Musiker auf dem Konzertpodium: Seriöses Auftreten, souverän ihren Part spielend, mit freundlicher Verbeugung den verdienten Beifall entgegennehmend – doch wie sieht es in ihrem Innern aus?
Der Autor Patrick Süskind hat einen Blick hinter mögliche Kulissen getan und mit seinem einaktigen Theaterstück Der Kontrabass von 1981 einen riesigen Erfolg erzielt: Das Werk, der Monolog eines Kontrabassisten, war in der Saison 1984/85 mit über 500 Aufführungen das meistgespielte Stück an deutschen Bühnen, es wird bis heute immer wieder aufgeführt. Im gleichen Jahr 1985 wurde Süskind mit seinem Roman Das Parfüm weltbekannt, man schätzt den weltweiten Verkauf auf rund 20 Millionen Exemplare, 2006 wurde der Roman verfilmt. Als Drehbuchautor arbeitete Süskind an den Kult-Filmen des Regisseurs Helmut Dietl mit, jeder kennt sie: Monaco Franze, Kir Royal, Rossini, Vom Suchen und Finden der Liebe.
Man ahnt schon: Hier ist ein Meister der Tragikomik am Werk! In Der Kontrabass geht es um einen Kontrabassisten mittleren Alters, im Staatsorchester angestellt, der vor einer Festspielpremiere laut über die Vorzüge und Tücken seines sperrigen Instruments monologisiert, ein Instrument, mit dem er seiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung findet – insbesondere nicht bei einer jungen Sopranistin namens Sarah. Wie er sich dabei geradezu in Wut über sein Instrument, seine Lebenssituation und den ganzen Musikbetrieb steigert, das ist zwerchfellerschütternd komisch – und nicht ohne Tragik, denn wir sehen auch einen verbitterten, einsamen Menschen, der nicht das erreicht hat, was er vielleicht einmal idealistisch anstrebte.
Marcel Reich-Ranicki meinte zu Süskinds Stück, es sei von leiser, gleichsam lächelnder Melancholie, von diebischem Vergnügen an der Sprache, mit Gefühl für die Benachteiligten.
Bei der Musik zur Lesung steht natürlich ein Kontrabass im Mittelpunkt: vom Klavier begleitete Stücke von Giovanni Bottesini, dem großen Kontrabass-Solisten des 19. Jahrhunderts, vom französischen Komponisten Alfred Desonclos und von Serge Koussevitzky, dem amerikanischen Dirigenten, der Kontrabassist war und diese Instrumente mit Begeisterung sammelte.

Text: Patrick Süskind
Musik: Alfred Desonclos Ari et Rondo, Giovanni Bottesini Reverie, Serge Koussevitzky Valse miniature u.a.

ensemble KONTRASTE
Kontrabass: Andreas Müller
Klavier: Stefan Danhof

Lesung und Textauswahl: Yascha Finn Nolting

Hier gehts zum Stream: http://go.nuernberg.de/8d08a18f

Eintrittspreise:

Eintritt: 10 €Basisticket (zzgl. VVK-Gebühr)

Eintritt: 21 €Supportticket

Teilen mit

 Zurück