MedMuseum zeigt Geschichte der Siemens Standorte

Mit ein paar Klicks rund um die Welt

von Katharina Schroll-Bakes - 13.6.2022

Erlangen - „Gestatten, Werner von Siemens. Ich bin Ihr neuer Reiseleiter im MedMuseum und führe Sie durch die Geschichte unserer Standorte.“ Der Firmengründer selbst erklärt die neugestaltete Station Siemens Healthineers weltweit im Erlanger MedMuseum. Hier können Besucher in die Historie ausgewählter Standorte in verschiedenen Ländern eintauchen, oder wie Werner von Siemens sagt: „Unsere Reise führt uns rund um den Globus und ich darf Ihnen versprechen, es gibt viel zu entdecken!“

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An dem großen Touchscreen können die Besucher in die Geschichte verschiedener Standorte von Siemens Healthineers eintauchen und sich von Werner von Siemens mit interessanten Informationen versorgen lassen.

Insgesamt ist Siemens Healthineers heute in mehr als 70 Ländern präsent, um möglichst nah bei den Kunden zu sein. Jedem Menschen soll der Zugang zu einer hochwertigen und individuellen Gesundheitsversorgung ermöglicht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden. Damals wie heute ist es manchmal eine Hürde, die recht unhandlichen Apparaturen an ihren Bestimmungsort zu bringen, wie das Beispiel Indien zeigt.

Indien ist neunmal größer als Deutschland. Und die Verkehrsbedingungen sind nicht mit europäischen Maßstäben vergleichbar. Das musste auch der Siemens-Mitarbeiter Walter Sladek feststellen, als er 1961 eine Röntgenanlage in eine entlegene Region Indiens befördern sollte. „Der Weg wurde nur noch von zweirädrigen Ochsenkarren und von Scharen von Affen bevölkert. (…) Zwei andere Tierarten machten die Straße ebenfalls unsicher, einmal viele Kühe und die noch zahlreicher herumstreunenden herrenlosen Hunde. Die Kühe waren unberechenbar: plötzlich standen sie mitten auf der Fahrbahn.“ Trotz der Unwegsamkeiten erreichte das Röntgengerät schließlich sein Ziel.

Bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts stattete das Unternehmen Krankenhäuser und Arztpraxen in Indien mit Medizintechnik aus. Da Indien schon bald ein zuverlässiger Kunde war, eröffnete Siemens India 1927 in Kalkutta eine eigene Firmenvertretung für den medizintechnischen Bereich. Im selben Jahr wurde die erste Siemens-Röntgenanlage im Chittaranjan-Sadan-Hospital in Kalkutta installiert. Vier Jahrzehnte später war die Anlage noch immer in Betrieb und funktionierte dank regelmäßiger Wartungen tadellos. In einem internen Vortrag aus dem Jahr 1972 wurde daraus folgender Schluss gezogen: „Solche Lebensdauern haben letztlich nicht nur dem Namen „Siemens“ Respekt verschafft, sondern auch den guten Ruf des „Made in Germany“ mitbegründet.“

Tatsächlich stand die Qualität der Produkte bald für die Marke Siemens, unabhängig vom Herstellungsort. Heute hat Siemens Healthineers 35 große Produktions- und Entwicklungsstandorte auf der ganzen Welt – und alle erfüllen die gleichen hohen Qualitätsstandards. Auf einigen Röntgengeräten und Computertomographen findet man auch die Herkunftsbezeichnung „Made in India“. Siemens begann ab 1959 in Worli, einem Vorort des heutigen Mumbai, mit einer Handvoll Mitarbeitern medizintechnische Produkte zu fertigen. Die ersten Röntgengeräte wurden dort ab 1961 produziert. Schnell wurde das Werk weiter ausgebaut und die Mitarbeiterzahl wuchs stetig an. 1965 arbeiteten bereits rund 150 Arbeiter und Arbeiterinnen in dieser Fabrik.

Das Werk in Worli ist die Keimzelle für die hochmoderne Fertigung für medizinische Bildgebung in Bengaluru, die 2019 eröffnet wurde. Neben dem Werk befindet sich in Bengaluru seit 2018 das größte Forschungs- und Entwicklungscenter von Siemens Healthineers außerhalb Deutschlands. Dort feilen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an modernsten digitalen Technologien, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Außerdem werden Systeme und Lösungen entwickeln, die exakt auf die Bedürfnisse der Gesundheitsversorgung in Schwellenländern zugeschnitten sind. In den nächsten Jahren wird der Standort in Bengaluru weiter ausgebaut und es entsteht ein hochmoderner Campus. Diese und viele weitere Geschichten von den Standorten von Siemens Healthineers können die Besucher an dem neuen Touchscreen im MedMuseum erkunden.

Das Foto zeigt das Gebäude und einen Lieferwagen der Siemens India um 1940. Mit solchen Fahrzeugen wurden damals die Geräte ausgeliefert. © Siemens Healthineers

Siemens Healthineers MedMuseum
Gebbertstraße 1
91052 Erlangen
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 17 Uhr
Telefon: 09131 84 54 42
medmuseum.siemens-healthineers.com

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