Historische Vorbilder und neue Blicke auf Nürnberg

Remixing Schmidt in Nürnberg

von Franca Walser - 13.6.2022

Nürnberg - Mit der Ausstellung Remixing Schmidt. Neue Blicke auf Nürnberg zeigt das Stadtmuseum im Fembo-Haus vom 15. Juli bis 16. Oktober 2022 historische Nürnberg-Ansichten der Künstlerbrüder Georg und Ferdinand Schmidt und verbindet sie mit aktuellen Perspektiven aus der Nürnberger Gesellschaft.

A generic square placeholder image with rounded corners in a figure.
Georg Schmidt: Laufer Schlagturm, Aquarell, 1906 © Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, Gr.A.14390

Die Ausstellung Remixing Schmidt versteht sich als partizipatives Projekt. Ihm ging eine aktive Beteiligung verschiedener Nürnberger Gruppierungen voraus. Diese haben sich aktiv in die Ausstellung eingebracht und Einfluss genommen, indem sie eigene Ausstellungsstücke aus ihrer Alltagswelt und Lebensrealität dafür entwickelten.

Fundament und Grundlage der Ausstellung sind die historischen Aquarelle des bis heute kaum bekannten Malers Georg Schmidt (1847-1922), der Nürnberg um 1900 in hunderten von bisher größtenteils ungesichteten Aquarellen festhielt. Dies tat er knapp 20 Jahre beinahe täglich, bei jedem Wetter. Ausgehend von seinen Ortsansichten wurden Gruppen angesprochen, die heute mit den von ihm gemalten Motiven der Nürnberger Altstadt in Bezug stehen. Unter dem Motto Remixing Schmidt schufen Nürnbergerinnen und Nürnberger kreative und authentische Neuformulierungen der abgebildeten Orte mittels unterschiedlicher Medien.

Maja Faupel (WSG): aus der Reihe „Der Laufer Schlagturm im Wandel der Zeit“, digitale Collage, 2022 © Museen der Stadt Nürnberg

Ausgehend von den Nürnberg-Aquarellen Georg Schmidts über die heutigen multimedialen Pendants der Nürnberger Gruppierungen wurden auch Aufnahmen des berühmten Fotografen Ferdinand Schmidt (1840-1909) ausgewählt, die genau wie die Werke seines Bruders im Vorkriegs-Nürnberg entstanden sind. In der Ausstellung werden die Remixes den historischen Abbildungen gegenübergestellt. So ergibt sich eine im Fembo-Haus noch nicht dagewesene, vielfältige Mischung aus Alt und Neu, Hochkultur und Populärkultur, Gestern und Heute – ein Remix im doppelten Sinne.

Der ursprünglich aus der Musik stammende Begriff des Remix ist die Bezeichnung dafür, aus bestehendem Material etwas Neues zu machen. Bestandteile des Originals zu ergänzen, neu zu arrangieren, zusammenzusetzen und etwas anderes und Einzigartiges zu schaffen, bestimmen den Remix – und damit ganz wesentlich unsere Kultur. Im Falle von Remixing Schmidt wird das Konzept auf verschiedene künstlerische und kulturelle Bereiche übertragen.

Malerei, Fotografie, Film, Audioinstallation, Pop-Up, Lyrik, Collage – die unterschiedlichen Herangehensweisen an die Darstellung der eigenen Sicht auf persönlich relevante Orte der Stadt und die historischen Werke könnten unterschiedlicher nicht sein.

Stadtmuseum im Fembo-Haus
Burgstraße 15
90403 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So 10 – 18 Uhr
Telefon: 0911 2 31-25 95
stadtmuseum-fembohaus.de

Teilen mit
Zurück zur Übersicht