Phantastischer Realismus

Der Erlanger Maler Michael Engelhardt ist für seine in altmeisterlichem Stil gemalten Werke bekannt, die dem magischen oder phantastischen Realismus zuzuordnen sind. Diese Malereischule, die 1959 in Wien in bewusster Abgrenzung zu abstrakten Tendenzen der Kunst begründet wurde, prägte Engelhardt ebenso wie seine vielen Reisen und die Auseinandersetzung mit nahen und fernen Kulturen und deren Mythologien.

Engelhardt nimmt die klassischen Gattungen der Kunstgeschichte mit Porträt, Landschaft, Akt und Stillleben in seinen vielschichtigen Gemälden auf. Vielschichtig sind sie einerseits durch die Maltechnik, bei der er mit Schichten von Kreide, Lasuren, Eitempera und Ölfarbe arbeitet. Auch inhaltlich haben die Werke immer mehrere Ebenen: Das auf den ersten Blick sichtbare Motiv fächert sich bei genauem Hinsehen in viele symbolische, überraschende und hintersinnige Facetten auf. In einem hyperreal ausgeführten Stillleben tauchen so zum Beispiel surreale Wesen auf. Heimische und exotische Landschaften sind mit symbolstarken Motiven aus der Mythologie aufgeladen.

Im Gegenzug finden sich Objekte unserer heutigen Alltagswelt wie zum Beispiel Rohrleitungen in einem Gemälde, das einen historischen Ort oder eine mythologische Geschichte zeigt – es gibt immer etwas zu entdecken in diesen wortwörtlich phantastischen Welten.

Kunstmuseum Erlangen
Nürnberger Straße 9
91052 Erlangen
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