Farbenfrohes Wohnen

In der Sonderausstellung wird erklärt, wie man früher Farben herstellte, was es mit dem Ochsenblut-Mythos auf sich hat, warum buntes Fachwerk nicht immer beliebt war und wie man ein Barockpalais entstehen lässt. Besucherinnen und Besucher erfahren, wie aufwendig es ist, ein mehrschlägiges Schablonenmuster anzufertigen und dass man sogar mit alten Lappen etwas Leben in die Bude bringen kann.

Doch nicht nur historische Techniken und Stile werden in der Ausstellung beleuchtet, sondern auch, wie Restauratoren Farbspuren im Haus erforschen und festhalten, indem sie Schicht für Schicht der alten Fassungen auf Wänden freilegen und im Labor deren Zusammensetzung analysieren. Mittelpunkt der Ausstellung ist das historische Malerhandwerk. Hier wird der Bogen von der Ausbildung über die Walz und Spezialisierungen innerhalb des Berufsfeldes bis zur Gegenwart geschlagen - in Form von Zitaten aus Interviews mit Malermeistern, die die Entwicklung des Handwerks in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts miterlebt haben.

Ob aufwändige Fassadengestaltung oder mehrschlägige Schablonenmuster an den Wänden: Der historische Alltag war bunt! © FFM/Ute Rauschenbach

Neben zahlreichen Werkzeugen und Muster-Büchern werden auch ein Malerkarren und die Kluft einer Wandergesellin zu sehen sein. Die Ausstellung will den Blick schärfen – nicht nur für Gebäude im Freilandmuseum, sondern ganz allgemein für die Ästhetik alter Häuser. Womöglich regt die Ausstellung dazu an, die eigenen Hauswände einmal näher anzuschauen, vielleicht sogar eine alte Bemalung wieder herauszuputzen?

Fränkisches Freilandmuseum
Eisweiherweg 1
91438 Bad Windsheim
Öffnungszeiten: Geöffnet täglich 9 – 18 Uhr
Telefon: 09841 66-800
freilandmuseum.de