Bis 2028 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein

In drei Schritten zum modernen Fembo-Haus

von Gabriele Koenig - 28.2.2023

Nürnberg - Die bauliche Sanierung und inhaltliche Neukonzeption des Stadtmuseums im Fembo-Haus erfolgt in drei Schritten und soll bis 2028 abgeschlossen sein. Was ist geplant?

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Das Stadtmodell aus Holz (links) kann künftig medial entdeckt werden: 30 besondere Orte werden via Medienstation detailliert erklärt.

Das Stadtmuseum im Fembo-Haus liegt an prominenter Stelle zwischen Rathaus und Kaiserburg und ist das einzige erhaltene Kaufmannshaus der Spätrenaissance in Nürnberg. Ab 1591 vom flämischen Kaufmann Philipp van Oyrl von Grund auf neu erbaut, erlebte es viele Besitzer – darunter Patrizier, ein Landkartenverlag und der Namensgeber Georg Christoph Franz Fembo – und eine Reihe von Umgestaltungen.

1928 kaufte die Stadt Nürnberg das prachtvolle Stadtpalais und nutzte es als Dienstgebäude. Im Zweiten Weltkrieg blieb es nahezu unzerstört, jedoch trafen Bomben das Zwischen- und das Rückgebäude. 1953 schon wurde es als „Museum der Nürnberger Wohnkultur“ eröffnet und 1994 in den Museumsverbund eingegliedert, bevor es 1997 grundlegend saniert wurde. Die nun anstehende Renovierung beginnt mit der Neugestaltung der Stockwerke vier und drei. Die auf 1,7 Millionen Euro geschätzte Maßnahme wird mit einer Million Euro von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung gefördert.

Zentrales Element unterm Dach ist das Stadtmodell, das medial erkundet werden kann. Ein Stockwerk darunter werden die Schätze des Hauses, wie etwa die Deckengemälde, stärker in den Blick gerückt. Vier Leitthemen, die bestimmend für die Formierung der heutigen Stadt waren, werden anhand ausgewählter, oft künstlerischer Exponate erzählt. Schritt zwei umfasst Rückgebäude, Hof und Foyer. Der Hof und das Foyer sollen aufgewertet und ein Café eingerichtet werden, für das die bislang ungenutzte Dachterrasse zugänglich gemacht wird. Zudem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter endlich angemessene Büros erhalten.

Schritt drei gilt schließlich den Stockwerken zwei und eins. Hier werden historisch bedeutende Themen wie der Reichsexekutionstag, mit dem in Nürnberg nach dem Dreißigjährigen Krieg die zukünftige Friedensordnung etabliert wurde, aber auch die künstlerische Ausstattung des Rathauses im Barock beleuchtet. Hierbei dienen Kunstwerke und ihre Geschichte als Beispiele der Wissensvermittlung. Für das „Schöne Zimmer“ aus dem Pellerhaus ist die Annäherung an den ursprünglichen Zustand geplant.

Für alle Schritte sind teils umfangreiche Bauarbeiten nötig. Dazu gehören etwa das Entfernen von Einbauten im Dach sowie die Verlagerung von Toiletten und Garderobe in den Keller. Damit würde der Eingangsbereich großzügiger. Das ist wünschenswert, denn das wohl bedeutendste Exponat des Fembo-Hauses ist das Gebäude selbst.

Stadtmuseum im Fembo-Haus
Burgstraße 15
90403 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So 10 – 18 Uhr
Telefon: 0911 2 31-25 95
stadtmuseum-fembohaus.de

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