Quelle der Nostalgie

von Franziska Reichel - 21.10.2024

Fürth - Auch 15 Jahre nach dem Aus des Quelle-Konzerns ist der Name noch ein Begriff. Ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Fürth und Umgebung treffen sich alle fünf Jahre zum Austausch. Die Sonderausstellung Quelle-Nostalgie, die bis zum 9. März 2025 im Stadtmuseum gezeigt wird, weckt Erinnerungen.

A generic square placeholder image with rounded corners in a figure.
Quelle-Lied von 1993. © Stadtmuseum Fürth

Nach der Quelle-Insolvenz stehen ehemalige Angestellte noch in regem Kontakt miteinander, um sich über ihre Zeit bei dem Unternehmen auszutauschen. „Ihre Quelle“ ist es immer noch, denn das Zugehörigkeitsgefühl zur Arbeitsstelle war eines der Markenzeichen. Grete und Gustav Schickedanz selbst legten Wert auf ein Betriebsklima, in dem sich jede und jeder Einzelne eingebunden fühlte. Es wurden Firmenfeste und Ausflüge veranstaltet. An Erleichterungen und Vergünstigungen für die Quelle-Leute gab es unter anderem die Quelle-Kindergärten und den berühmten „Quelle-Einkaufsschein“. Es wurden Geschenke an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben, die lange in der Firma tätig waren, zum Beispiel die Silbermedaille, auf der zu lesen ist „Dank für treue Mitarbeit“, unterschrieben von Grete Schickedanz. Aber auch Präsente für die Belegschaft im Allgemeinen, zu Firmenjubiläen oder Geburtstagen, wurden überreicht. Viele der kleinen vergoldeten Tischuhren, die es zu Gretes 70. Geburtstag im Jahr 1981 gab, stehen heute noch in Fürther Wohnungen. Auch nach dem Ausscheiden der Gründer hat sich diese Unternehmenskultur erhalten.

Für die Sonderschau Quelle-Nostalgie waren die ehemaligen Angestellten nun dazu aufgerufen, Erinnerungsstücke im Stadtmuseum abzugeben und ihre Geschichte dazu zu erzählen – ein Schwelgen in Erinnerungen, an dem die Öffentlichkeit teilhaben kann. Nicht nur die noch häufig vorhandenen Tischuhren gibt es zu sehen, sondern auch einzigartige Stücke. Dazu gehört etwa ein bei Quelle gekauftes, selbst umgenähtes Kleid für den Abschlussball in der Tanzschule. Die Quelle-Kataloge fehlen natürlich auch nicht: In einer Leseecke laden sie zum Schmökern ein. Da sieht man auch, dass der Spruch „Es kommt alles wieder“ wahr ist in der Modewelt. Sehr vieles in den Katalogen, egal aus welchem Jahrzehnt, ist der Kleidung in heutigen Geschäften gar nicht unähnlich.

Stadtmuseum Fürth
Ottostraße 2
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Di – Do, Fei 10 – 16 Uhr, Sa, So 10 – 17 Uhr
Telefon: 0911 974-37 30
stadtmuseum-fuerth.de

Teilen mit
Zurück zur Übersicht