Historische Aufnahmen rekonstruiert

„Goethe lebt …!“ – ein Filmabend

von Susanna Brogi - 4.3.2022

Nürnberg - Der Film „Goethe lebt …!“ galt lange als verschollen, ehe im Bundesfilmarchiv eine Kopie entdeckt wurde. Zusammen mit diesen seltenen Aufnahmen zeigt das Germanische Nationalmuseum zwei Goethe-Filmsequenzen am Mittwochabend, 6. April im Aufseß-Saal.

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Reichskunstwart Redslob dreht einen Goethefilm. Karikatur von 1932

Das Goethe-Gedenkjahr 1932 war die letzte große Selbstdarstellung der Weimarer Republik vor ihrem Untergang. Mit Blick auf die großen Feiern zu Goethes 100. Todestag erklärte man sich in Frankfurt am Main und Weimar bereit, mit dem neuen Medium Film für den weltbekannten Schriftsteller Werbung zu machen. Reichskunstwart Edwin Redslob nahm den Gedanken auf und verfasste das Drehbuch für „Goethe lebt …!“.

Der Film, von dem sich nur Fragmente erhalten haben, wurde durch den Regisseur Eberhard Frowein in Szene gesetzt. Zu den Mitwirkenden gehörten Schauspiellegenden wie Heinrich George, Friedrich Kayßler und Emmy Sonnemann, und der berühmte Tenor Joseph Schmidt brachte Goethes weltbekanntes Mailied zu Gehör. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Weimar, Straßburg, Rom und erstmals auch im Frankfurter Goethe-Haus. Fehlende Filmsequenzen konnten nun durch Fotografien ergänzt werden, die sich im Nachlass von Edwin Redslob im Deutschen Kunstarchiv erhalten haben. Fast zeitgleich produzierte auch die Ufa einen Goethefilm unter der Regie des Spielfilmspezialisten Fritz Wendhausen, der das Leben des Dichters in zwei Teilen – Der Werdegang und Die Vollendung – erzählt.

Im März 1932 wurde „Goethe lebt …!“ erstmals gezeigt. Nahezu 90 Jahre nach der Uraufführung präsentiert das Germanische Nationalmuseum die Goethefilme an einem Abend. Der Literaturwissenschaftler Joachim Seng wird einleitend über das Goethe-Gedenkjahr sprechen und in die Aufnahmen einführen. Die Veranstaltung dauert rund 95 Minuten.

Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20.30 Uhr
Telefon: 0911 13 31-0
www.gnm.de

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