Gudrun Kemsa - Floating Spaces

Übermut & Zärtlichkeit

Leseabend

Eintritt frei!

Fr / 13.12.2024 / 19:00 Uhr


Die nächste Ausgabe von Übermut & Zärtlichkeit wird im @kunsthausnuernberg stattfinden. Wir freuen uns sehr, unseren vierten Leseabend in den Räumen der Gudrun Kemsa Ausstellung organisieren zu dürfen. Um dabei zu sein, bewerbt euch jetzt mit eurem Text. Hier ein paar Infos zum Einreichen:

- Erlaubt ist alles: Lyrik, Prosa, Romanauszüge, Kurzgeschichten, Tagebuchschnipsel, Dialoge usw.
- Bitte die Datei benennen: Titel_des_Textes_Name_Autor*in
- Es dürfen gern mehrere Texte gelesen werden, euer Beitrag sollte aber eine Lesedauer von 10 Minuten nicht überschreiten
- Wir können aus Gründen der mangelnden Kapazität keine Auswahl aus großen Textsammlungen treffen
- Wenn eure Texte nicht auf deutsch oder englisch geschrieben sind, benötigen wir zusätzlich eine Übersetzung ins Deutsche
- Gebt bitte gleich mit an, ob ihr euch selbst traut oder euren Text lieber lesen lassen möchtet
- Die Anwesenheit am 13. Dezember sollte gewährleistet sein, auch, wenn ihr euren Text nicht selbst lest
- Ein paar Sätze zu euch und/oder eurem Text helfen uns, euch anzumoderieren
- Ausgeschlossen sind Texte die Sexismus, Rassismus, Ableismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Antisemitismus und/oder Islamfeindlichkeit reproduzieren
Schickt uns eine E-Mail bis zum 24. November an: uebermutundzaertlichkeit@gmail.com

Wenn ihr euch nicht traut, euren Text selbst zu lesen, übernehmen wir das gern für euch und ihr könnt zuhören. Das Publikum ist eingeladen, ein Feedback zur eigenen Resonanz auf die Texte in Form von kleinen Zetteln abzugeben. Ob ihr die Zettel erhalten möchtet, entscheidet ihr selbst. Da wir unsere Lesereihe ehrenamtlich organisieren, können wir leider keine Reise- oder Übernachtungskosten erstatten.


In der Ausstellung Floating Spaces begegnen dem Ausstellungsbesuchenden bekannte Orte des urbanen und natürlichen Landschaftsraumes, die sich in den Fotografien der Fotografin und Videokünstlerin Gudrun Kemsa, der gewohnten, leicht lesbaren Zugänglichkeit entziehen: luxuriöse Einkaufsstraßen, gewöhnliche U-Bahnhöfe, großstädtische Gebäude, Bäume, Parks und Grünflächen oder das Meer. In den Arbeiten Kemsas wirken diese sonst vertrauten Orte seltsam befremdlich, unwirklich theatralisch, überzeichnet irreal oder verschwommen, weichgezeichnet und nebulös – fast abstrakt. Die Künstlerin Gudrun Kemsa versteht ihre Fotografien und Videoinstallationen als eine ästhetische Erweiterung der alltäglichen Wahrnehmung und somit als eine Möglichkeit Bekanntes neu zu entdecken. Sie eröffnet mittels ihrer lichtbildnerischen Arbeit von scheinbar alltäglichen Szenarien ungewohnte Zugänge, die die Betrachtenden motiviert, die eigenen Erfahrungen zu überprüfen.
Die großformatigen Bilder der Serie URBAN STAGE sind in den vergangenen Jahren in London, Berlin, Köln und Düsseldorf entstanden. Sie präsentieren Momentaufnahmen eines „Großstadttheaters“: Szenen des Alltags, Motive großstädtischer Straßenzüge, Geschäftsleute auf dem Weg zur Arbeit, Menschen vor renommierten Kaufhäusern und Flagship-Stores bekannter Marken. Die städtische Umgebung transformiert zur Bühne, auf der die abgebildeten Personen agieren. Das Sonnenlicht scheint so hell und klar, als würde es die ganze Szenerie auf natürliche Weise ausleuchten. Licht, das kontrastreich und kraftvoll moduliert – ein gleißendes Leuchten, dass dem entsprechend auch tiefe lange Schatten evoziert. In der bildlich so fokussierten Begegnung der Menschen auf dieser Bühne entsteht ein seltsames Spiel, in dem die Protagonisten kaum voneinander Notiz nehmen. Dieses lose Aneinander vorbeigehen im Einzelbild verknüpft sich in der Serie zu einem komplexen Netz nicht offensichtlicher Bezugspunkte. Diese öffentliche Bühne, die urban stage, ist zwar einerseits ein elementarer Erfahrungsraum der Gesellschaft, gleichzeitig offenbart er allerdings die postmoderne Gegenwart permanent geforderter Selbstoptimierung des Einzelnen, die den anderen nicht mehr oder zumindest kaum mehr wahrnimmt.

Eine ganz andere Wirkung erzeugen die Bilder der Serie MOVING IMAGES. Sie wurden von Gudrun Kemsa mit langer Belichtungszeit und in körperlicher Bewegung fotografiert. Die Künstlerin dreht sich während der Aufnahmen, weshalb die Bilder durch Raum und Zeit zu schweben scheinen. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser fließenden Bewegungen wirken die Bilder wie ein meditativer Ruhepol. Noch sind in den Fotografien gegenständliche Elemente erkennbar, doch ihre Konturen verschwimmen, ihre Strenge verflüchtigt sich und die Faktizität des realen Raumes entschwindet, wird zu einer Spur in der Erinnerung.

In der Ausstellung Floating Spaces werden die fotografischen Arbeiten Gudrun Kemsas durch großformatige Videoinstallationen ergänzt, deren Bildräume sich kontemplativen durch Raum und Zeit bewegen. Soundkomposition und bewegtes Bild harmonieren und wirken unmittelbar entschleunigend auf die Bertachtenden. Derart zur Ruhe gekommen, beginnen die zum Film verdichteten Bilder sich in ihrer ästhetischen sanften Bewegung ganz zu entfalten.

Gudrun Kemsa, 1961 in Datteln/NRW geboren lebt und arbeitet in Düsseldorf und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Bobek und David Rabinowitch. Seit 2001 ist sie Professorin für Bewegte Bilder und Fotografie an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld. Kemsa nahm international an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, sowie an Filmfestivals teil.

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