All You Can Create! The Best Art Class Ever
Kunstkurs mit dem Künstler Max Hanisch
1972 schrieb der französisch-schweizerische Konzeptkünstler Ben Vautier anlässlich der documenta 5 auf ein Banner über dem Eingang des Museum Fridericianum: Kunst ist überflüssig. Stand heute haben sich die Besucher*innenzahlen des Großevents verdreifacht. Sehen wir uns also gemeinsam die skurrilen Mechanismen der Kunstwelt etwas genauer an und erarbeiten anhand von Beispielen, wie sich das Phänomen des stetig
wachsenden Marktes auf die internationale Produktions- und Ausstellungspraxis auswirkt. An den drei Einzelterminen wird der aktuelle Kunstbetrieb mit seinen Trends, Widersprüchen und seinem Eventcharakter humorvoll und kritisch hinterfragt.
Statt trockener Theorie gibt’s praktische Übungen, spannende Infos und jede Menge Raum zum Experimentieren. Vorkenntnisse? Überflüssig – hier zählt nur die Freude am Ausprobieren, um mit der eigenen Kreativität und Humor den Kunstbetrieb aufs Korn zu nehmen.
Der Wettbewerb in der Kunstwelt nimmt zu, die Konkurrenz wird immer größer und somit wächst auch der Erfolgsdruck aller Beteiligten. Künstlerinnen und Künstler müssen ununterbrochen innovativ sein. Von Museen wird erwartet, dass sie spektakuläre Blockbuster-Ausstellungen zeigen und permanent neue Besucher*innenrekorde erzielen, während Kurator*innen, Galerist*innen und Sammler*innen unablässig auf der Suche nach dem Neuen sind und dem bisher Unentdeckten hinterherjagen. Jedes Jahr küren zahlreiche Rankings die besten Kunstausstellungen, die wichtigsten Museen, die teuersten Bilder und die bedeutendsten lebenden Künstler*innen – und befeuern damit einen Kunstbetrieb, der sich zunehmen über Sichtbarkeit, Erfolg und Marktwert definiert.
Welche Strategien entwickeln Künstler*innen im Umgang mit dem steigenden Erfolgsdruck? Welche Auswirkungen hat die Globalisierung des Kunstbetriebs auf die künstlerische Freiheit und die Entwicklung neuer künstlerischer Ausdrucksformen? Inwiefern beeinflusst mediale Aufmerksamkeit den künstlerischen Produktionsprozess? Welche Auswirkungen hat die Eventisierung von Kunst auf kuratorische Konzepte? Gibt es einen Qualitätsverlust durch Quantität? Wird Kunst heute mehr konsumiert als reflektiert? Welche Folgen hat es, wenn der Erlebniswert einer Ausstellung wichtiger wird als ihr inhaltlicher Anspruch? Wird Kunst zunehmend zum Lifestyle-Produkt für ein visuell orientiertes Publikum?
Abendkasse: 16 €Gebühr, Eintritt in die Ausstellung frei
Mehr in dieser Reihe:The Best Show Ever
90402 Nürnberg
Regelmäßige Angebote für Menschen mit Sehbeeinträchtigung und blinde Menschen. Führungen mit Gebärdendolmetscherin, für die auch induktive Kopfhörer zur Verfügung gestellt werden. Alle Infos auf http://kunsthalle.nuernberg.de
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