KONTRASTE - Klassik in der Tafelhalle

ensemble KONTRASTE: Italienische Reise

Dichtercafé mit Adeline Schebesch

So / 07.05.2023 / 16:30 Uhr Die Veranstaltung findet in unserem Theatercafé bei freier Platzwahl statt. Einlass ab 16 Uhr.


Im September 1786 verlässt der 37-jährige Goethe heimlich und fluchtartig Weimar. Später schreibt er dazu, er wäre andernfalls „rein zugrunde gegangen“, zerrieben zwischen öffentlichen Ämtern und Hofleben, den literarischen Ambitionen und seinem prekären Liebesverhältnis zu Charlotte von Stein. Doch der Wunsch, Rom zu sehen, war in ihm seit seiner von universaler Bildung geprägten Jugend.
Eineinhalb Jahre bleibt er in Italien, die meiste Zeit in Rom, inkognito. Er studiert das reiche Kunsterbe des Landes, mit Schwerpunkt auf Antike und Renaissance. Angeleitet von Künstlerfreunden beschäftigt er sich intensiv mit Malerei, lernt dabei aber auch, dass sein ureigenes Terrain doch die Dichtkunst sei. Aber Goethe wäre nicht Goethe, wenn es dabei bliebe: Intensiv studiert er die Natur, entwickelt unter anderem die Idee der „Urpflanze“. Goethe glaubte ja lange, dass seine naturwissenschaftlichen Werke mindestens so wichtig seien wie seine literarischen Produkte.
Eine ganz andere Welt erschließt sich ihm in den fünf Wochen am Golf von Neapel, gleich tief beeindruckt von der Schönheit der Stadt und Landschaft wie vom bunten Leben des Volkes: Er begibt sich in die Schule des „leichten und lustigen Lebens“, geht ins Theater und in Gesellschaft und fragt sich, ob er jetzt „toll“ sei, oder ob er es früher, im normalen Leben, gewesen sei.
Als er zurückkehrt, ist er immer noch er selbst und doch ein anderer: „Ob ich gleich noch immer derselbe bin, so mein’ ich, bis aufs innerste Knochenmark verändert zu sein.“ Er hat sich auf der eineinhalb Jahre währenden Reise weniger gewandelt als vielmehr selbst gefunden.

Rund ein Jahrzehnt vor Goethes italienischer Reise war Mozart ebenfalls auf Reisen, den Winter 1777/78 verbrachte er in Mannheim, wo er die berühmte Hofkapelle des Kurfürsten Carl Theodor kennenlernte und Freundschaft mit einigen ihrer ausgezeichneten Musiker schloss, darunter der hervorragende Oboist Friedrich Ramm. Für ihn schrieb Mozart 1781 in München das Oboenquartett. Das effektvolle Werk ist ein Paradestück für Oboisten und dementsprechend bei ihnen, aber auch dem Publikum, sehr beliebt.

Text: Johann Wolfgang von Goethe
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart Oboenquartett F-Dur KV 370 u.

Textauswahl und Lesung: Adeline Schebesch

Eintrittspreise:

Eintritt: 25 €

Eintritt ermäßigt: 20 €

Vorverkauf: 21 €

Vorverkauf ermäßigt: 16 €

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