Zeichen und Wunder: Positionen zeitgenössischer Zeichnung

13. Dezember 2012 bis 17. Februar 2013

Mit Caroline Bayer (Berlin), Matthias Lahme (Düsseldorf), Paul McDevitt (Berlin, London), Anne Sterzbach (Nürnberg)

Die von dem Künstler Andreas Oehlert kuratierte Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg versammelt Arbeiten von vier Künstlerkollegen und widmet jeder einzelnen Position einen der vier Ausstellungsräume. Der die Räume verbindende Gang wird gemeinschaftlich von den Künstlern bespielt und als Ort der Verknüpfung der unterschiedlichen zeichnerischen Positionen miteinander verstanden.  

Caroline Bayer entwickelt ortsbezogene Raumzeichnungen. Ausgangspunkt bildet oft die den Ausstellungsort umgebende architektonische Struktur. In abstrahierter Form überträgt sie diese auf die Wandflächen des Ausstellungsraumes oder verwendet sie als Bauplan für Objekte, die frei im Raum positioniert werden. Eine strenge Reduzierung auf Schwarzweiß und Grautöne und eine weitgehende Entsubjektivierung des Produktionsverfahrens zeichnen Ihre Arbeiten aus.

Matthias Lahme arbeitet an der Schnittstelle zwischen Abstraktion und Figuration. Seine großformatigen, scheinbar abstrakten, Papierschnitte erinnern an gotische Kirchenfenster und verführen dazu, sich darin zu verlieren. Betrachtet man die Arbeiten aus der Distanz, meint man, in die Augen von monströsen Fratzen zu blicken. Ein Spiel der Distanzen. Lahmes Arbeiten bestechen durch formale Schönheit und hintergründigem Humor.

Paul McDevitts Arbeiten beziehen sich oft auf die Disney-Kultur, überzeichnen diese aber mit gesteigerter Phantastik. In seinen Arbeiten verbindet er Hoch- und Populärkultur miteinander und veredelt das scheinbar Wertlose. In seiner Serie „Notes to Self“ zeichnet er in dieser Art auf Notizblätter, die er über die Jahre gesammelt hat. Er bezieht die Notizen in die entstehende Arbeit mit ein und lässt sich von ihnen leiten. Diese ursprünglichen Aufzeichnungen bleiben dabei zum Teil erhalten und entführen den Betrachter in ein Spiel zwischen Wort und Bild. McDevitt selbst bezeichnet es als „ Zusammenarbeit mit einem früheren, anderen Ich“.

Sterzbachs Œuvre besteht aus Zeichnungen, die sowohl auf Papier, als auch im Raum statt finden. Die Rauminstallationen entstehen einerseits durch präzise Setzungen der im Atelier entstandenen Objektarbeiten auf den Wand- und Bodenflächen, andererseits entwickelt sie aber auch für den Ausstellungsraum neue spezifische Arbeiten. Sterzbachs Interventionen sind daher immer ortsspezifisch zu lesen. Dabei erweitert sie auch die Zeichnung u.a. mit Wollfäden, Strohhalmen und Schaschlikspießen. Ein Zeichnen mit anderen Mitteln. Anne Sterzbach ist eine Meisterin der Reduktion. Es geht Ihr um die unterschiedlichen Qualitäten von Linien und Flächen im Raum und deren Macht unsere Wahrnehmung zu hinterfragen.

Eröffnung: Mittwoch, 12. Dezember 2012, 20 Uhr

Begrüßung: Dr. Matthias Strobel (Direktor KunstKulturQuartier)

Einführung in die Ausstellung: Dr. Thomas Heyden

Führungen: immer sonntags um 14 Uhr

Kuratorenführung: Mittwoch, 16. Januar und 6. Februar 2013, 18 Uhr

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