Veranstaltungs- und Produktionshaus für freie Kultur

Die Tafelhalle wurde unter anderem auf Wunsch der freien professionellen (vor allem Tanz/Theater-) Szene Nürnbergs als deren Proben- und Spielort gegründet. Darüber hinaus ist sie heute ein vielseitiges Veranstaltungs- und Produktionshaus, als Teil des KunstKulturQuartiers in städtischer Trägerschaft. Das Programm der Tafelhalle fokussiert sich auf verschiedene Musikgenres, die Freie Szene Tanz/Theater und Kabarett. Hinzu kommen Festivals und besondere Galas. Konzerte werden zusätzlich im Sommer in der Katharinenruine veranstaltet, wobei hier das st. katharina open air den größten Teil des Musikprogramms bestreitet.

Die Tafelhalle bietet einen programmatischen Gegenpol zu den Stadt-/Staatstheatern der Region: unkonventionell, experimentell, publikumsnah, vielfältig und innovativ sind Begriffe, die Programm und Künstler*innen beschreiben, nicht zuletzt auch die Erwartungen eines offenen, mutigen Publikums. Für sie ist die Tafelhalle ein Ort für Neues im Sinne kultureller Entdeckungen. Hier entstehen künstlerische Schaffensprozesse mit Nachhaltigkeit. Die 25-jährigen Jubiläen von Thalias Kompagnons und dem ensemble Kontraste in der Spielzeit 2015/16 spiegeln dies wieder. Ebenso wie langjährige Verbindung zu vielen Häusern und Einrichtungen der freien Kulturszene Nürnbergs, national und international bekannten Choreograf*innen, Tanzkünstler*innen und Kompanien: u. a. Kidd Pivot, Toula Limnaios, Déjà Donné, The Bakery - Richard Siegal, Fabien Prioville. Darüber hinaus ist die Tafelhalle Co-Veranstalterin der Tanzplattform (ein Netzwerk verschiedener Freier Tanzproduktionszentren bundesweit) und war 2010 auch Ausrichterin derselben.

Das musikalische Portfolio der Tafelhalle setzt sich aus verschiedenen Programmreihen zusammen. Zeitgenössische klassische Musik erklingt seit 25 Jahren im Rahmen einer engen Kooperation mit dem ensemble Kontraste. Daraus hervorgegangen ist die Veranstaltungsreihe Kontraste – Klassik in der Tafelhalle. Mit (un-)konventionellen Konzerten, Puppenspielen, Stummfilmen, dem Dichtercafé sowie durch die Zusammenarbeit mit kreativen Kulturschaffenden zeigt die Reihe einen Querschnitt verschiedenster Veranstaltungsformen.

Im Bereich Tanz und Theater versteht sich die Tafelhalle als Co-Produzentin und Partnerin der Freien Szene Nürnbergs. Sie bietet Nachwuchskünstlern sowie etablierten Choreograf*innen, Regisseur*innen und Tänzer*innen eine Bühne und ist Initiatorin für spartenübergreifende Projekte und neue unkonventionelle Veranstaltungsformate. Die hier gezeigten Tanz- und Theaterproduktionen sollen zum Diskutieren und zum Austausch mit den Künstler*innen anregen.

In jeder Spielzeit stehen Premieren sowie zahlreiche Wiederaufnahmen und Gastspiele auf dem Programm, die zum Teil auch im Festsaal/ Künstlerhaus Nürnberg, als weiteren experimentellen Spielort für Tanz und Theater, (ur-)aufgeführt werden.
 

Geschichte

Das Tafelwerk war einst ein Eisenwalzwerk, einer der großen Industriekomplexe in Nürnberg, gegründet von Julius Tafel im Jahre 1876. Fast 100 Jahre später, 1975, wurde das Eisenwerk stillgelegt und später zu großen Teilen abgerissen. Als Zeugnis der Industriellen Revolution blieb das Gebäude der ehemaligen Schraubenfertigungshalle als einziges erhalten. Es wird heute zum einen vom Museum Industriekultur genutzt und ist zum anderen unter dem Namen Tafelhalle als Produktions- und Veranstaltungshaus für Musik, Tanz und Theater bekannt. Diese kulturelle Wiederbelebung des Gebäudekomplexes steht ganz im Zeichen der kulturellen Identität und Stadtentwicklung. Beide wurden wiederbelebt, vermeintlich zweckentfremdet und tragen doch letztendlich wertsteigernd mittlerweile zum kulturellen Erbe, zur kulturellen Identität und zur kulturellen Entwicklung der Stadt bei.