No Home Movie

Vorfilm: The Desert

In Chantal Akermans Dokumentarfilmen D'EST (1993) und SUD (1999) oder in ihrer Videoinstallation NOW (2015) tritt die Landschaft als Protagonistin und Schauplatz von kollektiver Geschichte und individuellen Geschichten auf. Chantal Akermans letzter Film NO HOME MOVIE spielt sich fast ausschließlich in der Wohnung der Mutter Natalia ab. Die knapp fünfminütige statische Aufnahme einer verwehten wüstenhaften Landschaft, die den Film eröffnet, wirkt wie eine Vorbotin der seelischen Verwüstung nach, die folgen soll. In improvisierten und unvermittelten Aufnahmen sucht Akerman das Gespräch mit ihrer Mutter, die als Holocaust-Überlebende nie über das Erlebte berichten wollte.

Auch in Ion Grigorescus Fotografien und Filmen ist die Landschaft als Kulisse für Performances, aber auch als geschichtsträchtiger Ort, präsent. In THE DESERT zeichnet er eine Reise im Südosten Rumäniens auf, einem Gebiet, in dem die ethnischen Kriege der vorangegangenen Jahrhunderte nun längst überwunden sind und die Natur in scheinbarer Unberührtheit in den Vordergrund tritt.


NO HOME MOVIE
B/F 2015, 113 Min., DCP, FSK: k. A., franz. OmeU, Regie: Chantal Akerman

Vorfilm: THE DESERT
RO 1982, digitalisierter Standard 8 mm, 9'57'', ohne Dialoge, Regie: Ion Grigorescu

Mehr in dieser Reihe:unwahrnehmbar-werden. Akerman, Grigorescu

Veranstaltungsort: Filmhaus Nürnberg - kinoeins
Königstr. 93
90402 Nürnberg

Veranstalter: Filmhaus Nürnberg im KunstKulturQuartier
kunstbunker - forum für zeitgenössische Kunst e.V. (Nürnberg)