Grenzen in der Mitte

Man sa yay - I, Your Mother & Bruderland ist abgebrannt

Fr / 16.06.2023 / 20:15 Uhr

Mi / 28.06.2023 / 19:00 Uhr


MAN SA YAY – ICH, DEINE MUTTER
MAN SA YAY, BRD/SN 1980, 59 Min., Digital File, FSK: k. A., OmU (Wolof/Franz./Dt.), Regie: Safi Faye
Als sie 1980 für das deutsche Fernsehen MAN SA YAY drehte, hatte die senegalesische Autorenfilmerin Safi Faye schon eine beeindruckende Folge von Projekten über das Leben in ihrer Heimat realisiert. Der Film ist stilistisch flüssig, verwebt Fiktion und Dokument, das Essayistische und den Briefroman. Er folgt Moussa, einem Studenten an der TU in Berlin. Zwar sieht man ihn mit Freunden und Geliebten, vor allem aber allein, sei es bei Gelegenheitsjobs, sei es beim Kochen oder Putzen in seiner Wohnung. Zu Hause liest er die Briefe von Familienmitgliedern und seiner Lebensgefährtin im Senegal. Diese Briefe strukturieren den Film.
Moussa ist zugleich das Zentrum und der Vermittler der Erfahrungen anderer, über ihn werden zwei unterschiedliche soziale Konstellationen reflektiert. Wir erfahren von seinen Angehörigen im Senegal (auch, welche Konsumgüter aus Europa auf ihren Wunschlisten stehen). Diese Erfahrungen werden in Sequenzen mit seinen Freunden, anderen westafrikanischen Expats, gespiegelt, die „afrikanische Artefakte“ auf der Straße verkaufen. Dabei hören wir wieder und wieder die Frage, mal sehnsüchtig, mal als kaum verhüllte Mikroaggression: „Wann kehrst du zurück?“ (Jesse Cumming)

BRUDERLAND IST ABGEBRANNT
DE 1992, 28 Min., OmU (Vietnam./Dt.), Regie: Angelika Nguyen
Im Schatten der Covid-19-Pandemie hat der Flughafen Berlin Schönefeld seine Türen ein für alle Mal geschlossen, ein Großteil seiner Infrastruktur ist im Flughafen Berlin Brandenburg aufgegangen, der im Oktober 2020 eröffnet wurde. Angelika Nguyen hat den Flughafen Schönefeld in ihrem Dokumentarfilm BRUDERLAND IST ABGEBRANNT (1991) als heterotopischen Ort porträtiert, an dem die vietnamesischen Arbeiter:innen, die wesentlich am wirtschaftlichen Aufbau Ost-Berlins beteiligt gewesen sind, reserviert verabschiedet werden. Der Film ist nicht nur ein Zeitdokument, sondern bezeugt den verwerflichen Umgang mit den vietnamesischen Gastarbeiter:innen. Nachdem sie unwürdigen Bedingungen, Beschimpfungen, Angriffen und erzwungenen Abtreibungen ausgesetzt waren, wurden die Arbeiter:innen, als das Abkommen zwischen der Sozialistischen Republik Vietnam und der DDR infolge der Wiedervereinigung null und nichtig geworden war, arbeitslos. Der Film zeigt das Leben sowohl innerhalb als auch außerhalb der Wohnheime. Die überzeugendsten Szenen wurden auf dem Flughaften Schönefeld gedreht. Hier zeigt sich, wie unfähig die deutschen Behörden waren, die abreisenden Genoss*innen respektvoll zu verabschieden. (Karina Griffith)

Fr., 16.6. um 20.15 Uhr, zu Gast: Angelika Nguyen (Regisseurin), Enoka Ayemba & Biene Pilavci (Kurator:innen)

Eintrittspreise:

Eintritt: 8 €

Eintritt ermäßigt: 7 €Schüler:innen, Studierende, Rentner:innen, Menschen mit einem Schwerbehinderten-Ausweis und Gruppen ab 5 Personen

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 5 €Inhaber:innen einer Freundschaftskarte

Eintritt ermäßigt: 4 €Kinder bis 13 Jahre und Inhaber:innen eines Nürnberg-Passes oder Arbeitslosenbescheids

Kinotickets sind an unserer Kinokasse erhältlich, im Online-Vorverkauf oder zu den regulären Öffnungszeiten in der Kultur Information im KunstKulturQuartier Nürnberg. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass keine Sitzplatzreservierung möglich ist.
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