Grenzen in der Mitte

Kurzfilmprogramm I

So / 25.06.2023 / 18:00 Uhr


DIESE SPONTANE ARBEITSNIEDERLEGUNG WAR NICHT GEPLANT
BRD 1982, 43 Min., Regie: Yüksel Uğurlu, Thomas Giefer, Karl Baumgartner
In DIESE SPONTANE ARBEITSNIEDERLEGUNG WAR NICHT GEPLANT blicken Yüksel Ugurlu, Thomas Giefer und Karl Baumgartner neun Jahre nach einem „Wilden Streik“, der in der Mehrheit von türkischen Arbeiter:innen bei Ford in Köln getragen wurde, zurück auf die Ereignisse und ihre Folgen. Archivmaterialien und Gespräche mit ehemaligen Streikenden zeigen dabei einerseits, mit welcher Härte die Betriebsleitung und Ordnungskräfte gegen die Proteste im Jahr 1973 vorgingen – kurz vor dem von der Bundesrepublik ausgerufenen „Anwerbestopp“. Andererseits nimmt DIESE SPONTANE ARBEITSNIEDERLEGUNG WAR NICHT GEPLANT aber auch verschiedene Formen der Solidarisierung in den Blick und macht deutlich, welche Energien sowie Potenziale durch das Ereignis freigelegt wurden. Hans A. Guttners 1979 in Oberhausen prämierter Kurzfilm ALAMANYA, ALAMANYA – GERMANIA, GERMANIA verbindet lyrische Erfahrungscollagen und Statements von Arbeitsmigrant:innen mit assoziativen Beobachtungen der Reise, Arbeit und Wohnungssituation. Sowohl in ALAMANYA, ALAMANYA als auch in BANDSTRASSE wird die Frage, wer für wen spricht, implizit oder explizit thematisiert – im Fall von Hans A. Guttners Film ist sie zudem ein Teil der Aufführungsgeschichte des Films, der im Nachgang seiner Premiere in Oberhausen kontrovers diskutiert wurde: „Die Filmbewertungsstelle (verweigerte) dem Film ein Prädikat mit der Behauptung, diese Texte seien von mir geschrieben worden, da Migranten sich niemals so ausdrücken könnten. Als ich nachwies, dass die Texte wirklich von Migranten stammten, gab es gleich ein BESONDERS WERTVOLL.“ (Hans A. Guttner DFF)

PROVISORISCHES LEBEN
PRIVREMENI ŽIVOT, YU 1973, 9 Min., OmU (Serbokroatisch, Dt.), Regie: Prvoslav Marić
Viele Bewohner der Wojwodina verlassen ihr Land und fahren in die Bundesrepublik Deutschland, um dort zu arbeiten, zum Beispiel in den Kölner Ford-Werken. Der Film zeigt die Ansichten der jugoslawischen Arbeiter:innen über die deutsche Gesellschaft und die weiteren Perspektiven und Möglichkeiten der Gastarbeiter:innen. (Kurzfilmtage Winterthur)
1974 bei den Kurzfilmtage Oberhausen erhielt PRIVREMENI ŽIVOT, eine „Empfehlung” durch die Interim-Jury als einen Film der „für die kirchliche Film- und Bildungsarbeit Bedeutung haben könnte.”
PRIVREMENI ŽIVOT ist der letzte Teil einer Trilogie. SAISONARBEITER 70’ (Filmdebut) und PERSÖNLICHE BESCHREIBUNG wurden auch in Oberhausen gezeigt.

GASTARBEITER TRUMBETAŠ
YU 1977, 16 Min., Regie: Bogdan Žižić
Eine Hommage an Drago (auch Dragutin) Trumbetaš, der als jugoslawischer Fabrikarbeiter nach Frankfurt in den 1960er Jahren kam und sich später einen Namen als Maler, Graphiker, Lyriker, Romanautor und Illustrator machte. Seine an graphic novels erinnernden Zeichnungen stellen unverblümte Szenen aus dem Alltag der „Gäste, die arbeiten“ dar.

Eintrittspreise:

Eintritt: 8 €

Eintritt ermäßigt: 7 €Schüler:innen, Studierende, Rentner:innen, Menschen mit einem Schwerbehinderten-Ausweis und Gruppen ab 5 Personen

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 6 €U25-Tarif (14 bis 24 Jahre)

Eintritt ermäßigt: 5 €Inhaber:innen einer Freundschaftskarte

Eintritt ermäßigt: 4 €Kinder bis 13 Jahre und Inhaber:innen eines Nürnberg-Passes oder Arbeitslosenbescheids

Kinotickets sind an unserer Kinokasse erhältlich, im Online-Vorverkauf oder zu den regulären Öffnungszeiten in der Kultur Information im KunstKulturQuartier Nürnberg. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass keine Sitzplatzreservierung möglich ist.
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