Kommkino e. V. präsentiert

Bringing Out the Dead

80 Jahre Martin Scorsese

Di / 28.02.2023 / 21:15 Uhr


Seit über fünf Jahren arbeitet Frank (Nicolas Cage) als Rettungssanitäter im Moloch New York. Die damit ständig verbundenen aufreibenden Erlebnisse haben ihn in Depressionen und Schlaflosigkeit gestürzt. Eine Freundschaft mit einer Frau, deren Vater er gerettet hat, scheint Erlösung zu verheißen. Doch Franks Traumata gewinnen immer wieder die Oberhand ...

„Eine transzendentale Reise in die urbane Depression und die kalte Einsamkeit der Großstadtnacht. Was den Film trotz drastischer Erlebnisse und seinem Grundton der Hoffnungslosigkeit, der über Film-noir-Melancholien weit hinausgeht, zu einem zeitgemäßen Stück Kino macht, ist aber seine Kamera: experimentell, suggestiv und wunderbar sind die Bilder, voller Tempowechsel, extremer Beschleunigungen und Verlangsamung, plötzlicher Schwenks und schraubender Fahrten. Anders als in früheren Filmen Scorseses wird hier eine Intensität erzeugt, die keine Distanz mehr kennt, die zum Zuschauen zwingt, auch da, wo einer lieber wegsehen möchte. Es sind diese Bilder, die der gelegentlich moralisierenden, aber immer berührende Anklage gegen Amerika einen Kontrapunkt aus bitterem Humor entgegensetzen, einem Sarkasmus, der in erster Linie zum Schutzschild wird vor der alltäglichen Katastrophe. So hat es Frank seinem Regisseur zu verdanken, dass es am Ende nicht wie bei Travis zu dem Amoklauf kommen muss, den die Situation suggeriert. ‚Bringing Out the Dead‘ ist lebensweiser – es wird einfach so weitergehen, und wie Frank werden wir alle standhalten. Keine blendenden Aussichten, aber ein großartiger Film.“ (Rüdiger Suchsland, artechock.de)

Special: 80 Jahre Martin Scorsese

Martin Scorsese gehört zweifellos zu den einflussreichsten US-Regisseuren – und zu den ganz wenigen, denen es immer wieder gelang, großen Publikumserfolg mit höchsten künstlerischen Ambitionen zu verbinden. Bereits sein schmal budgetiertes Debüt „Wer klopft denn da an meine Tür?“ von 1967 wurde von Kritikerpapst Roger Ebert als potenzieller „Klassiker“ bezeichnet beim Chicago International Film Festival als bester Film ausgezeichnet. Mit „Hexenkessel“ (1973) gelang ihm dann der erste große Triumph, sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik. In Scorseses umfassender Filmografie folgte gelegentlich auch mal ein schwächerer Streifen, aber es überwiegen eindeutig sehr gute bis absolut brillante Filme. Am 17. November 2022 feierte Scorsese seinen 80. Geburtstag. Wir zeigen eine Auswahl seiner herausragenden Werke.


Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Martin Scorsese
mit: Nicolas Cage, Patricia Arquette u. a.
Länge: 110 Min.
Sprache: Englisch
Sprachformat: Originalfassung ohne Untertitel
FSK: ab 16

Eintrittspreise:

Eintritt: 6 €Einzelticket

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