Zur mittlerweile 14. Ausgabe ihrer Carte blanche können wir sie dazu erstmals zitieren:

„Seit 2012 stellen wir regelmäßig für das Filmhaus Nürnberg, für Christiane Schleindl und Matthias Fetzer ein ausgewähltes Programm unserer Lieblingsfilme unter dem Titel ‚Carte blanche‘ zusammen. Die Liste dessen, was wir über die Jahre in Nürnberg präsentiert haben, ergibt eine kleine Filmbibliothek von ganz persönlichem Zuschnitt. Die Auswahl ist für uns jedes Mal ein Spiel der Komposition. Ein Griff in das Repertoire. Was gibt den Ausschlag – sollen wir außer unseren Vorlieben Erlebnisse oder Begegnungen zum Kriterium machen oder geht es um filmhistorische Entdeckungen? Wir durchsuchen alte Aufzeichnungen oder befragen unsere Erinnerung. In Gesprächen kommen wir darauf: Das wäre doch ein Film für Nürnberg! Die Listen werden lang und länger, sie reichen noch für kommende Monate, es gibt Assoziationen, die von einem Film zum anderen führen. Die Beschaffung der Filme ist manchmal ein kleines Abenteuer, unter Umständen verbunden mit weltumspannenden Recherchen.

Wir fühlen uns im Filmhaus Nürnberg gut aufgehoben, sind unter Freunden und genießen die Gespräche nach der Vorführung, die wunderbare Atmosphäre im Filmhaus. Die stets exemplarische Programmarbeit macht das Filmhaus zu einer der schönsten filmischen Begegnungsstätten in unserem Lande. Und wir haben mehrmals zu unserer Überraschung festgestellt, dass unter den Zuschauern Personen auftauchen, die uns aus unserer früheren Arbeit in Berlin kennen, mit denen wir Erinnerungen austauschen. Wir merken, dass wir umgeben sind von einer Welt von filmisch Gleichgesinnten!

In der Umgebung des Filmhauses lernten wir den wunderbaren Verleih Grandfilm kennen. Hier stießen wir auf Namen und Filmtitel, die uns seit langem lieb und teuer sind: Lav Diaz, Nam June Paik, Ruth Beckermann, Angela Schanelec, Nicolas Philibert, Hong Sangsoo – bemerkenswert, dass sich ein Verleih um die hochkarätigen, hochaktuellen Filme dieser Regisseur*innen kümmert, die schwierig durchzusetzen sind – und dass Godard, Grandfilm zuliebe, eine Passage aus seinem Film LE LIVRE D'IMAGE (BILDBUCH) original mit seiner Stimme auf Deutsch eingesprochen hat! Zwischen Grandfilm und dem Filmhaus gibt es auch einen personellen Zusammenhang. Die Inspiration geht in beide Richtungen.

Nürnberg verfügt mit dem Filmhaus über ein Kino mit großartig kuratiertem Programm und zwei Vorführsälen, darüber hinaus über einen Filmverleih mit herausragendem und mutigem Programm. Im Filmhaus, wenn man einen der Säle oder auch nur das Café betritt, ist man umgeben von einer Atmosphäre, die man mit ‚Cinephilie‘ umschreiben könnte. Und so gebrauchen wir für Nürnberg auch gern das Prädikat ‚Filmstadt‘.“

Erika und Ulrich Gregor

Filmreihe im Rahmen von Arsenal on Location - das Filmhaus Nürnberg bedankt sich herzlich für die Zusammenarbeit mit Arsenal - Institut für Film und Videokunst