Mit neuer App durchs MedMuseum
Es muss eine Pein gewesen sein: Im Jahr 1844 litt Friedrich Siemens, der Bruder von Werner Siemens, an heftigsten rheumatischen Zahnschmerzen. Damals gab es noch kein Mittel dagegen. Doch die beiden Brüder hatten eine Idee. Um die Zahnschmerzen zu behandeln, wollten sie eine von Werners Erfindungen nutzen, den sogenannten Voltainduktor.
Mit diesem Gerät leiteten sie Strom durch die Zahnwurzeln von Friedrich. Man kann sich vorstellen, wie unangenehm die Behandlung war. Aber hat Sie auch gewirkt? Die neue App nimmt die Nutzerinnen und Nutzer mit in die Vergangenheit, zu genau diesem Moment in der Firmengeschichte von Siemens Healthineers, in dem zum ersten Mal eine von Werners Erfindungen medizinisch eingesetzt wurde.
Friedrichs Zahnbehandlung ist nur eines von vielen spannenden Themen in der neuen MedMuseums-App. Wie wird eine Paprika zum Patienten? Seit wann gibt es den Ultraschall in der Medizin? Wie kann Radioaktivität Menschen heilen? Die App liefert die Antworten auf all diese Fragen. Sie erzählt eindrucksvolle und manchmal auch kuriose Geschichten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man vor Ort das Museum erkunden, oder lieber vom Sofa aus mehr über die Medizintechnikgeschichte lernen möchte – es ist beides möglich.
Jeder kann sein individuelles Besuchserlebnis gestalten. Zum Beispiel führt die App als Multimedia Guide in einem rund einstündigen Rundgang durch die gesamte Ausstellung. Wem das zu umfangreich ist, dem stellen die Museumsmacher in der Highlight-Tour ihreLieblingsexponate vor.
Bisher konnten Führungen durch das MedMuseum nur im Voraus des Besuchs gebucht werden. Jetzt kann man mit der App zu jeder Zeit ganz spontan von überall auf der Welt aus eine geführte Tour durch das MedMuseum machen. Man kann aber auch einzelne Museumsbereiche gezielt erkunden. Wer zum Beispiel mehr zu der Geschichte der Zahnmedizin erfahren möchten, ist im Bereich „Mund auf!“ richtig aufgehoben.
Wem es aber bei diesen Worten schon angst und bange wird, der kann auch schnell zu einem anderen Bereich der Ausstellung oder einem einzelnen Exponat wechseln. Im Ausstellungsbereich „Elektrisiert“ befindet sich zum Beispiel der „Mingograf“. Bei diesem Exponat erfahren die Besucherinnen und Besucher, was ein Tintenstrahldrucker mit einem Elektrokardiographen zu tun hat.
Wer das Wort Tintenstrahldrucker hört, denkt wahrscheinlich an das Gerät, mit dessen Hilfe Dateien und Bilder vom Computer auf Papier gebannt werden können. 1950 bringt Siemens mit dem „Mingograf“ den Vorläufer des Tintenstrahldruckers auf den Markt. Dieser ist kein herkömmlicher Drucker, sondern ein neuartiger Elektrokardiograph (kurz EKG). Er zeichnet die Kurven der Herzaktivität mit einem Flüssigkeitsstrahl direkt auf Papier und nicht wie vorher üblich, mit einem Schreibhebel auf einen Kleinbildfilm. So lässt sich schnell und präzise erkennen, wenn das Herz aus dem Takt geraten ist. In diesem Fall können Herzschrittmacher helfen. Was der erste voll implantierbare Herzschrittmacher mit einem Eishockeyspieler zu tun hat, wird ebenfalls in der App erzählt.
Hinter jeder der insgesamt 38 Stationen wartet ein faszinierendes Stück Medizintechnikgeschichte darauf, entdeckt zu werden. Um in die Geschichte der Medizintechnik bei Siemens Healthineers einzutauchen, kann man die App ganz einfach aus den App-Stores von Apple und Google auf das eigene Smartphone herunterladen.
Das Med Museums von außen. © Siemens Healthineers
Die neue App liefert viele Informationen zur Medizintechnik-Geschichte. © Siemes Healthineers
Siemens Healthineers MedMuseum
Gebbertstraße 1
91052 Erlangen
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 17 Uhr
Telefon: 09131 84 54 42
medmuseum.siemens-healthineers.com