Shit Storm – Meinungsstreit im Museum
Museen sollen sammeln, bewahren, forschen, vermitteln und präsentieren – aber sollen sie auch provozieren? Wer sich mit jüdischen Themen nach der Schoa öffentlich auseinandersetzt, bewegt sich auf emotionalem Terrain. Allein um die Errichtung Jüdischer Museen im deutschsprachigen Raum hat es große Konflikte um konzeptionelle Inhalte, Deutungshoheiten, Egos und Emotionen gegeben. Mit manchen Themen und mancher Wechselausstellung verhält es sich nicht anders.
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Jüdischen Museum Franken (JMF) in Fürth zieht die Ausstellung Shit Storm – Meinungsstreit im Museum mit drei thematischen Interventionen Bilanz, die am JMF Fürth für viel Wirbel gesorgt hatten: Deutungshoheiten, Raub und Restitution sowie Mythen der Toleranz. Die Reihe beginnt mit einer Retrospektive auf die umstrittene satirische Schau Feinkost Adam der Künstlerin Anna Adam. Für einige Wochen im Jahr 2002 verwandelte die Berliner Künstlerin das Jüdische Museum in einen Feinkostladen, um die hinter Klischees stehenden unterschwelligen Ängste vor dem vermeintlich Fremden offenzulegen und die Neugier auf andere Kulturen zu wecken.
Jüdisches Museum Franken
Königstraße 89
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Öffnungszeiten online
Telefon: 0911 950-9880
juedisches-museum.org