25. Juni 2022 bis 06. November 2022
In der 2014 als Kunstmuseum der Stadt Nürnberg eröffneten Kunstvilla war der Zeitraum von 1933 bis 1945 in der Dauerausstellung, die ein Panorama der Kunst in und aus Nürnberg von 1900 bis in die Gegenwart bietet, bislang ausgespart. Dies verdankte sich der Tatsache, dass das Nürnberger Kunstschaffen in der Zeit des Nationalsozialismus bisher noch nicht nähergehend untersucht worden war, wohingegen die Institutionsgeschichte der Vorgängerinstitution der Kunstvilla, der „Fränkischen Galerie“, weitestgehend bekannt ist.
Die Ausstellung „Grauzonen. Nürnberger Künstler:innen im Nationalsozialismus“ (25.06.2022 – 06.11.2022) in der Kunstvilla setzte sich mit den Handlungsoptionen und Überlebensstrategien von Künstler:innen während des Nationalsozialismus auseinander. Hierbei wurden einerseits die Kunstpolitik, andererseits ausgewählte Künstlerschicksale in den Fokus genommen.
Auf der Basis der in der städtischen Sammlung vorhandenen Bestände wurde ein Bogen von den Zwanzigerjahren über die Etablierung der im Nationalsozialismus geförderten konservativen Kunst bzw. der Verfemung der „entarteten Kunst“ über die Kriegszeit in die Nachkriegszeit gespannt.
Um einen vertieften Einblick in das künstlerische Schaffen der Zeit zu gewinnen, waren neben Gemälden und Plastiken auch Gebrauchsgrafiken sowie private bzw. administrative Zeitdokumente zu sehen. Hierbei wurde die Ausstellung selbst zum Forschungsraum und dem Besucher wurden über eine Befragung dieselben Fragen gestellt, die sich einem Museum stellen: Wie soll mit dem historischen Erbe umgegangen werden? Soll NS-Kunst ausgestellt werden und wenn ja, wie? Jede:r Besucher*in war eingeladen, an diesem Diskurs zu partizipieren. Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Vortragsprogramm.
Mit großzügiger Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung.