Straße in der Dämmerung (Bayreuther Straße), um 1965
Öl auf Leinwand, 65,8 x 85,3 cm
Provenienz / Zugang: Ankauf vom Künstler, 1984

Der 1902 in Nürnberg geborene Künstler Hermann Thomas Schmidt besuchte zunächst die dortigen städtischen Lehrwerkstätten und anschließend die Kunstgewerbeschule, wo er Unterricht bei Rudolf Schiestl (1878 – 1931), Max Körner(1887 – 1963), Carl Dotzler (1874 – 1956) und Hans Werthner (1888 – 1955) erhielt. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft arbeitete Hermann Thomas Schmidt als Grafiker für die Lebkuchenfabrik Haeberlein und Metzger, bevor er sich im Ruhestand ganz der Malerei widmen konnte.

1984 würdigte das Stadtmuseum Fembohaus Thomas Hermann Schmidt unter dem Titel „Bilder aus Nürnberg“ mit einer Ausstellung seiner zwischen 1952 und 1974 entstandenen Ölgemälde. Auch in der Ausstellung „Nürnberg baut auf!“ im Jahr 2009 war er mit mehreren Arbeiten vertreten. In seinem Œuvre finden sich hauptsächlich Ansichten und Einsichten zum Nürnberger Stadtleben. Anhand dieser Stadtansichten lässt sich der Weg Nürnbergs von den Kriegszerstörungen bis zur Wirtschaftswunderzeit verfolgen.

Bei dem Gemälde „Straße in der Dämmerung“ handelt es sich um eine Ansicht der Bayreuther Straße mit der Straßenbahnhaltestelle Rennweg. Das um 1965 entstandene Gemälde zeigt Menschen in Bewegung; Fußgänger und Radfahrer, Autos und die Straßenbahn sind unterwegs, in der Dämmerung leuchten die elektrische Straßenbeleuchtung und helle Schaufenster.

Eva Dotterweich