Ohne Titel, 2004
Graphit, Pastellkreide, Tusche, 
Buntstift, Papier-, Papyrus-, Rehleder-, Pergamentschnitt, 38 x 28,5 cm
Provenienz / Zugang: Ankauf von der Künstlerin, 2015

Von Anbeginn beinhaltete das Schaffen von Karin Blum (geb. 1947) neben der zeichnerischen Untersuchung der menschlichen Figur als Akt oder idealisierte Porträtdarstellung die Einbindung verschiedener Materialien. Heute gehört sie zu den wenigen Nürnberger Künstlerinnen und Künstlern, die sich vollständig dem Medium der Collage verschrieben haben. Die Collage als Arrangement von Papieren, Stoffen, Fotografien und Fundstücken wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Antwort auf die gesellschaftlichen Umbrüche zum Gestaltungsprinzip erhoben. Noch heute verbildlichen Collagen eine vielschichtige Weltsicht. Ihr Assoziationsreichtum beruht auf der Verbindung teils disparater Fragmente, die Innen- wie Außenwelten entnommen sein können.

Das 2004 datierte Werk „Ohne Titel“ zeigt, wie Blums Collagen zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changieren. Die zeichnerischen Figurationen, wie die schwebenden Köpfe, erinnern dabei an surreale Traumwelten.

Dr. Andrea Dippel