31.3. bis 6.4.2022

Das Filmhaus erinnert mit einem fünfteiligen Programm an Peter Bogdanovich, einen großen Cinephilen, von dem es heißt, er habe im Alter zwischen zwölf und 30 Jahren 4984 Filme gesehen und für jeden eine kommentierte Karteikarte angelegt. Bogdanovich war Regisseur, Autor, Kritiker, Schauspieler und Filmhistoriker. Was für die französische Nouvelle Vague in den 1950er Jahren die Cinémathèque française war, war für den begnadeten Interviewer und Filmkritiker, der Hollywoods Filmgeschichte wie kaum ein zweiter kannte, das Kino im Museum of Modern Art. Er eignete sich dort sein profundes Filmwissen an und rehabilitierte mit Retrospektiven am MoMA den Ruf damals unterschätzter Regisseure wie Howard Hawks, Alfred Hitchcock und Fritz Lang.

Mitte der 1960er Jahre wollte Bogdanovich dieses Wissen selbst anwenden, übersiedelte nach Kalifornien, traf dort seinen Mentor Roger Corman und debütierte 1968 mit BEWEGLICHE ZIELE. Mit seinen nächsten drei Filmen DIE LETZTE VORSTELLUNG, IS’ WAS, DOC? und PAPER MOON konstituierte er Anfang der 1970er Jahre seinen Ruhm. Anders als seine Kollegen von New Hollywood, das er mitbegründete, zerstörte er die alten Erzählformen nicht, er setzte sie nur neu zusammen. Nicht nur für das filmische Erzählen entwickelte Peter Bogdanovich einen ausgeprägten Sinn. In der Schauspielschule lernte er bei Stella Adler method acting – und saß eine Stuhlreihe vor Marilyn Monroe –, trat in Off-Broadway-Produktionen auf und veröffentlichte ab 1959 Porträts und Interviews von Filmschaffenden. Niemand führte mehr substantielle Gespräche mit Altmeistern wie Fritz Lang, Howard Hawks, Leo McCarey, George Cukor, Alfred Hitchcock oder dem wenig beachteten Allan Dwan. Peter Bogdanovich hat sein Leben dem Kino gewidmet. Er sei geboren worden, hat er immer wieder gesagt, und dann habe er auch schon im Kino gesessen.

Bitte klicken Sie in der Ansicht unten auf den jeweiligen Film um alle Spieltermine zu sehen.