25 Jahre Filmhaus im Künstlerhaus

25.9. bis 29.9.2025

Das Filmhaus Nürnberg feiert sein 25-jähriges Bestehen im Künstlerhaus! Unser Programm feiert das Kino in all seinen Facetten, besonders dicht und mit vielen Gästen am Jubiläumswochenende vom 25. bis 29. September, aber auch über die gesamten sechs Wochen hinweg. 

Bereits bei der Aufnahme des Spielbetriebs im Künstlerhaus vor 25 Jahren war es unser Anspruch, die Vielfalt des Kinos abzubilden. Unser Jubiläumsprogramm soll dem gerecht werden. Wir freuen uns daher besonders, dass unser Event mit »Arsenal on Location« zusammenfällt. Mit den Kolleg*innen vom Kino Arsenal in Berlin arbeiten wir seit Langem zusammen und Erika und Ulrich Gregor, die Gründer des Arsenals und des Forums der Berlinale, sind seit über zehn Jahren mit einer Carte blanche bei uns zu Gast.

Die Zusammenstellung des Programms fügt sich dieses Mal besonders schön und verläuft spartenübergreifend. Das Arsenal befindet sich derzeit auf einer kreativen und künstlerischen Wanderschaft durch viele Kinos und Institutionen, die unter dem Motto »Arsenal on Location« steht. In Nürnberg: Arsenal on Location – Celebrating Cinema – mit verschiedenen Unterrubriken. »Cin cin! – Kleines Brevier des filmischen Feierns« lautet das Motto der Reihe Magical History Tour, die Filmgeschichte im Arsenal immer wieder neu und unter ebenso überraschenden wie interessanten Gesichtspunkten präsentiert – seit vielen Jahren kuratiert von Milena Gregor, der Co-Leiterin des Kinos. 

Den Reigen des Jubiläumsmonats eröffnen wir in Kooperation mit Arsenal on Location mit einer Hommage an den indischen Regisseur Satyajit Ray. Neben der Magical History Tour tauchen Erika und Ulrich Gregor auch tief in die Filmgeschichte ein und präsentieren Filme aus Korea, Georgien und Italien. Die Kinoreise um die Welt mit vielen Gästen endet am Jubiläumswochenende mit einem internationalen Programm. Den zeitlichen Rahmen bilden der deutsche Stummfilmklassiker METROPOLIS (1927) – mit dem unser Kino vor 25 Jahren eröffnet wurde und den wir nun in der restaurierten Fassung von 2012 zeigen – sowie SEHNSUCHT IN SANGERHAUSEN (2025) von Julian Radlmaier, der im August seine Premiere auf dem Filmfestival von Locarno feierte. Von der solidarischen Abenteuerkomödie des Nürnberger Regisseurs lässt sich ein Bogen schlagen zu SONNENSTRAHL, der im Wien der frühen 1930er Jahre den Sehnsüchten prekär lebender Menschen nachspürt, sowie zu Jean Vigos Meisterwerk ATALANTE (1934), in dem der gleichnamige Frachtkahn vielleicht für all die Sehnsüchte steht, für die das Kino seit jeher Fluchtort und Projektionsfläche war. Das Team des Filmclubs stellt SIMONE BARBÈS ODER DIE TUGEND (1980) vor, in dem das Kino selbst zum Ort des Geschehens wird. Christian Petzold präsentiert persönlich seinen neuen Film MIROIRS NO. 3 und Little Big Films zeigt mit DER PRANK – APRIL, APRIL! (2025), wie gut deutsches Jugendkino sein kann. An dem Wochenende verlassen wir zweimal Europa. Dominik Graf stellt Sidney Pollacks DER ELEKTRISCHE REITER (1979) vor, der die schöne Scheinwelt der USA Ende der 1970er Jahre entlarvt und Stephan Grosse-Grollmann PINE FLAT (2005) von Sharon Lockhart – eines der Meisterwerke des experimentellen Kinos, das hier im Original 16-mm-Format zu erleben ist. Aber natürlich wollen wir auch über Film und Kino reden. Neben einem Werkstattgespräch zu METROPOLIS mit Martin Koerber und Nina Goslar gibt es eine Paneldiskussion über die kommunale Filmarbeit, u. a. mit der ehemaligen Leiterin des Filmhauses, Christiane Schleindl. Außerdem erhalten alle Filme eine Einführung. Unsere illustren Jubiläums-Gäste in der (alphabetischen) Zusammenschau: Tatjana Dernbecher, Nina Goslar, Dominik Graf, Stephan Grosse-Grollmann, Esther Kinsky, Maral Keshavarz, Martin Koerber, Christine Kopf, Gerhard Midding, Christian Petzold, Julian Radlmaier, Christiane Schleindl, Stefanie Schlüter, Nikolaus Wostry sowie das Team des Filmclubs.

Das letzte Wort an dieser Stelle sollen Erika und Ulrich Gregor erhalten: »Nürnberg verfügt mit dem Filmhaus über ein Kino mit großartig kuratiertem Programm und zwei Vorführsälen. Die stets exemplarische Programmarbeit macht das Filmhaus zu einer der schönsten filmischen Begegnungsstätten in unserem Lande. Im Filmhaus, wenn man einen der Säle oder auch nur das Café betritt, ist man umgeben von einer Atmosphäre, die man mit ›Cinephilie‹ umschreiben könnte. Und so gebrauchen wir für Nürnberg auch gern das Prädikat ›Filmstadt‹«. Für uns ist das eine große Ehre. Und ein Ansporn zugleich.