Pedro Costas Fontainhas-Tetralogie
„Der portugiesische Filmemacher Pedro Costa (*1959) zählt zu den radikalsten und eigenwilligsten Regisseuren seiner Generation. Seit 1989 hat er acht Langfilme und zahlreiche kurze Arbeiten gedreht, darunter Meilensteine des zeitgenössischen Kinos. Ein Großteil seines Werks ist an einem spezifischen Ort verankert: Fontainhas, jenes mittlerweile abgerissene Elendsviertel ohne Strom und Kanalisation am Rande von Lissabon, wo sich seit den 70er Jahren vor allem Einwanderer aus Angola, den Kapverden und Guinea-Bissau ansiedelten. Ein Ort also, an dem sich die Folgen der kolonialen Vergangenheit Portugals materialisieren. Costas seit 20 Jahren andauernde Auseinandersetzung mit den in Fontainhas lebenden Ausgestoßenen und Marginalisierten der Gesellschaft brachte ein Überdenken seiner bisherigen Arbeitsweise und das Herausbilden einer veränderten kinematografischen Handschrift mit sich. Nach der Abkehr vom Drehen mit großem Team und auf 35-mm-Film ging er dazu über, mit einer kleinen digitalen Kamera grandiose Bilder zu komponieren und entwickelte eine ganz eigene Form dokumentarischer Fiktionen. Die Ausdehnung von Zeit, das Modellieren mit Licht und Schatten und eine extrem elliptische Erzählweise mit Zeitsprüngen zeichnen Costas Fontainhas-Filme darüber hinaus aus.“ Birgit Kohler
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