Ikonische Fotografien aus den 1950er Jahren

Ära voller Widersprüche

von Irina Hahn - 7.10.2021

Fürth - Die 1950er Jahre waren ein Jahrzehnt des Übergangs und des Aufbaus, der Modernisierung und des Wandels. Glamour und neuer Wohlstand, aber auch das „traute Heim“ sind bekannte Stereotype, die den Mythos eines ikonischen Zeitalters prägen. Die Fotoausstellung Blue Skies, Red Panic spürt diesem Mythos bis Februar 2022 nach – und wirft einen kritischen Blick auf die Entstehung des modernen Europas.

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Werbefoto von Dior mit Moped-Fahrerin, 5. Juni 1952

Die 1950er Jahre waren von Widersprüchen geprägt: Viele Menschen in Europa litten noch immer unter den Folgen des Zweiten Weltkriegs wie Hunger, Armut, Wohnungsmangel und Vertreibung. Andere aber zeigen ihren Reichtum unverhohlen und genießen ihr Leben. Die "fetten Jahre" des Wirtschaftswunders beginnen.

Politisch kam es einerseits zu einer Annäherung und Zusammenarbeit zwischen ehemals verfeindeten Nationen. Andererseits aber waren zwischenstaatliche Beziehungen von hegemonialer Außenpolitik und innenpolitischer Repression bestimmt, was die bereits bestehende Teilung Europas in Ost und West verschärfte und zu den Spannungen des Kalten Kriegs führte.

Blue Skies, Red Panic beleuchtet die ikonische Ära der 1950er Jahre, die einen gesellschaftlichen und politischen Neuanfang in Europa markierte, ohne in bloße Nostalgie zu verfallen. Die im Rahmen von „The Fifties in Europe Kaleidoscope“ kuratierte Ausstellung ist ein von der Europäischen Union kofinanziertes Projekt. Mit Fotografien aus bedeutenden Archiven Europas reflektiert die Ausstellung historische Entwicklungen und Ereignisse in acht verschiedenen europäischen Ländern. Die Erzählungen aus Gesellschaft, Kultur und Politik oszillieren zwischen Ost und West, Freiheit und Unterdrückung, Klischee und Normalität.

Ludwig Erhard Zentrum
Ludwig-Erhard-Straße 6
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
Telefon: 0911 621-8080
ludwig-erhard-zentrum.de

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