Zeitzeugin mit Kamera
In ihren Schwarz-Weiß-Fotografien zeigt Barbara Klemm die Mächtigen wie die Machtlosen und blickt hinter die Masken der politischen Inszenierungen. Als Bildberichterstatterin der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung war sie Augenzeugin zahlreicher historischer Ereignisse. Ob die Studentenproteste der 1960er Jahre oder der Berliner Mauerfall – Barbara Klemm und ihre Leica waren stets dabei. Dabei sind ihr sowohl Momentaufnahmen aus dem Alltag als auch charaktervolle Porträts gelungen. Motive wie der „sozialistische Bruderkuss“ von Erich Honecker und Leonid Breschnew haben sich in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben.
Barbara Klemm wurde 1939 in Münster geboren und wuchs in Karlsruhe auf. Zur Fotografie kam sie über ihren Vater, den Maler Fritz Klemm, der eine eigene Dunkelkammer besaß. Nach einer Lehre im Portrait-Atelier der Fotografin Julie Bauer zog sie 1959 nach Frankfurt am Main. Dort arbeitete sie bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zunächst in der Klischeeherstellung und später als freie Mitarbeiterin, ehe sie 1970 Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Feuilleton und Politik wurde.
Für ihr Werk wurde Barbara Klemm vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Internationalen Folkwang-Preis im Oktober 2021.
Die Erlanger Ausstellung, die in Kooperation mit dem Stadtmuseum Tübingen entstand, zeigt eine Auswahl aus dem umfangreichen und vielseitigen Schaffen der renommierten Pressefotografin.
Stadtmuseum Erlangen
Martin-Luther-Platz 9
91054 Erlangen
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9 – 17, Do 9 – 20, Sa, So 11 – 17 Uhr
Telefon: 09131 86-23 00
stadtmuseum-erlangen.de