Zwei Beuys-Eichen für Nürnberg
Als Joseph Beuys sein Kunstprojekt 7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung für die documenta 7 vorstellte, war schnell klar, dass Beuys die dafür veranschlagten 4 Millionen DM nur mit viel Engagement zusammenbringen würde. Der Künstler gab nie auf und pflanzte die erste Eiche selbst im März 1982 vor dem Fridericianum in Kassel. Die letzte Baumpflanzung 1987 hat er nicht mehr erlebt. Beuys wollte mit dieser spektakulären Aktion eine Handlungsoption für die Zukunft anbieten. Das Pflanzen von Bäumen hatte für den Künstler nicht nur ökologische Aspekte: Die „lebendigen, wachsenden Skulpturen“ sollten die Innenstädte lebenswerter machen und unseren Umgang mit der Natur positiv beeinflussen. Viele Bäume stehen heute in Kassel, aber auch Nürnberg ist im Besitz eines Exemplares.
Dank einer privaten Initiative wurde im Herbst 1982 in der Nordstadt eine Eiche samt dazugehörigem Basaltstein gesetzt. Da sich der Baum dort nicht so gut entwickelte, wurde 1999 für den Basalt ein neuer und dauerhafter Standort auf dem Erfahrungsfeld der Sinne gefunden und zudem ein Sponsor für eine zweite Eiche. Heute ist diese ein stattlicher Baum geworden, leicht zu erkennen an dem beigestellten originalen Basaltblock.
Kunsthalle Nürnberg
Lorenzer Straße 32
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