Zeichnung im Kunstmuseum Erlangen

Biennale verbindet die Metropolregion

von Jannike Wiegand - 7.6.2023

Erlangen - Zeichnung in all ihren Facetten ist noch bis zum 25. Juni 2023 der rote Faden durch neun Ausstellungshäuser der Region. Das Kunstmuseum Erlangen ist bei der 7. Biennale der Zeichnung dabei – mit drei spannenden Künstlerinnen.

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Multicolor 5.13, © VG Bildkunst, Bonn

Großer Auftritt für stille Arbeiten: Für die Dauer von sechs Wochen wird das künstlerische Medium der Zeichnung an verschiedenen Ausstellungsorten in Nürnberg, Fürth, Zirndorf, Schwabach und Erlangen in den Fokus gerückt. Das verbindende Element aller Präsentationen und auch der drei ausstellenden Künstlerinnen im Kunstmuseum Erlangen ist die Linie. Egal, ob mit Stiften auf Papier, experimentell in Textil oder sogar im Raum wird die Linie als zentrales Motiv der Zeichnung ganz unterschiedlich umgesetzt - und oft überraschend.

In Erlangen überzieht Henrike Franz in der Werkreihe „K.I.“ ihre gestischen Malereien mit einem feinen, an Computerprogramme erinnernden Liniennetz. So tastet sie wie eine künstliche Intelligenz ihre eigene Malerei linear ab. In einer extra für die Ausstellung entstandenen Installation überträgt sie diese Idee auf das Verhältnis der Menschheit zum Universum: Besucherinnen und Besucher können sich in die Mitte einer zeichnerischen Arbeit begeben, die unseren begrenzten Blick auf das Universum spürbar macht.

Ganz anders kommt die Linie bei der Künstlerin Maria Seitz daher: schnurgerade als ein sich unzählige Male wiederholendes Bildmotiv, das vielfarbig über das Papier zu fließen scheint. Die Werkreihen von Maria Seitz entstehen immer als Serien, und so spielt das Serielle sowohl im einzelnen Bild, in dem ein Strich neben den anderen gesetzt wird, als auch beim Betrachten mehrerer Werke nebeneinander eine wichtige Rolle.

In den Zeichnungen von Kristin Finsterbusch dagegen wird deutlich, wie unterschiedlich eine Linie sein kann: hart und weich, kräftig und klar oder zart und zerstückelt. Linien stehen mal für sich, mal bündeln sie sich zu Strukturen. Motivisch aus Fundstücken aus der Natur zusammengesetzt lässt die Künstlerin in jeder Zeichnung einen kleinen Kosmos entstehen: Äste, Blätter, Blüten, Insekten oder Steine wirken wie Spuren unserer echten Umgebung in einer verzauberten Fantasiewelt.

Eine Entdeckungsreise durch die verschiedenen Ebenen von Zeichnung lohnt sich nicht nur in dieser Ausstellung, sondern auch als Tour durch alle neun Ausstellungsorte.

7. Biennale der Zeichnung. © Kunstmuseum Erlangen

Kunstmuseum Erlangen
Nürnberger Straße 9
91052 Erlangen
Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa 11 – 15, Do 11 – 19, So 11 – 16 Uhr
Telefon: 09131 20 41 55
kunstmuseumerlangen.de

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