Im Weißen Schloss Heroldsberg

Mit Fritz Griebel von Franken bis nach Frankreich

von Alexander Racz - 12.6.2023

Heroldsberg - Vom verschneiten Bamberg bis ins sommerliche Südfrankreich: Zu einer malerischen Reise lädt die Sonderausstellung Fritz Griebel – Landschaften in Franken, Italien und Frankreich im Weißen Schloss Heroldsberg bis zum 24. September 2023 ein.

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Fritz Griebel, Fränkisches Dorf

Fritz Griebel (1899-1976) ist zweifelsohne der bekannteste Heroldsberger Künstler. Warum? Das lässt sich in der ihm gewidmeten Sonderausstellung nachvollziehen. Sie gibt Einblick in das Schaffen des Künstlers und seine künstlerische Auseinandersetzung mit der ländlichen Umgebung, die er von den 1920er bis in die 1960er Jahre, also über fünf Jahrzehnte lang, in Aquarell, Öl und Bleistift festhielt.
Griebel, der nach dem Zweiten Weltkrieg von 1948 bis 1957 Direktor der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg war und zwei Jahrzehnte lang die Professur für Malerei und Freie Grafik innehatte, war bereits durch seinen ehemaligen Professor Rudolf Schiestl (1878-1931) bestens mit der Landschaftsmalerei und dem Zeichnen en plein air vertraut. Das heißt: Er ging hinaus in die Natur und arbeitete unter freiem Himmel an seinen Motiven.
Vor allem in Aquarellen und Ölmalereien widmete er sich der künstlerischen Darstellung seiner Umgebung. Die Motive reichen von sommerlichen Wiesen über den Weinmayersberg in Heroldsberg bis hin zu einer Pinienallee in der Toskana oder dem Comer See.
Auf künstlerische Weise entdeckte Griebel bei seinen Reisen mit dem Pinsel die landschaftliche Umgebung. In Südfrankreich hielt er den Mont Ventoux in einem wunderbaren Aquarell aus dem Jahr 1961 fest. Wie auf weiteren Aquarellen, die Landschaften bei Dieulefit in Südfrankreich, auf der Insel Elba und San Ambrogio in Italien zeigen, erheben sich die Berge vor einem flachen Landstreifen, auf den der Künstler herunterblickte.
Interessant ist eine Ölmalerei aus dem Jahr 1941, die eine winterliche Landschaft bei Bamberg zeigt und mit ihrem schneeweißen Farbton einen starken Kontrast zu den sommerlichen Bildern der Ausstellung bildet: Ein bisschen Kühle in der sommerlichen Hitze.
Fritz Griebel interessierte sich aber nicht nur für die Weite und Schönheit der Landschaften, sondern auch dafür, wie sie bäuerlich kultiviert werden. Beispiele aus der Region Heroldsberg mit ihren Feldern und Streuobstwiesen zeigen das sehr schön. In diesen Bildern treten vereinzelt Personen auf, die Fritz Griebel in Anlehnung an den französischen Realismus des 19. Jahrhunderts in ihre harte Arbeit vertieft zeigt. Sie geben auf sehr persönliche Weise Einblick in das künstlerische Schaffen des Heroldsberger Künstlers und bezeugen seine Beobachtungsgabe – egal ob daheim in Franken oder in der Ferne.

Weißes Schloss Heroldsberg
Kirchenweg 4
90562 Heroldsberg
Öffnungszeiten: Mi 10 – 13 Uhr, Fr, Sa, So 15 – 18 Uhr
Telefon: 0911 23 73 42 60
weisses-schloss-heroldsberg.de

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