Vom Klangzauber der Mandoline

von Jens Voskamp - 18.10.2023

Nürnberg - Die Konzertreihe Musica Antiqua rückt die Mandoline, das Instrument des Jahres 2023, in den Mittelpunkt. Im Germanischen Nationalmuseum (GNM) lässt sich nachhören, was das Besondere an ihr und ihrem einzigartigen Klang ist.

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Neapolitanische Mandoline aus dem Jahr 1796, angefertigt von Giovanni Battista Fabricatore © Germanisches Nationalmuseum

Bauchiger und etwas kleiner als die Gitarre, aber doch von großen Möglichkeiten: Das ist die Mandoline. Sie steht im Zentrum des nächsten Musica Antiqua-Konzerts am Mittwochabend, 13. Dezember 2023 um 20 Uhr im Aufseß-Saal des GNM. Versprochen ist eine „Liaison der gezupften Saiten“, denn Mandolinist Daniel Ahlert verbündet sich mit dem niederländischen Tastenmeister Leon Berben am Cembalo. Und das nicht ohne Grund, ist die Mandoline doch das Instrument des Jahres 2023. Was sich da im frühen 17. Jahrhundert aus der Laute weiterentwickelte, ist ein Spielgerät für die intimeren Momente des Lebens. Aus ihrer „Abstammung“ von der Laute ergibt sich die Tropfenform. Das Außergewöhnliche an der Mandoline: Sie verfügt über vier in Quinten gestimmte Saitenpaare und die machen ihren Klang voluminöser als den zuvor gebräuchlicher Zupfinstrumente.

Auf der Mandoline lässt sich zärtlich tremolieren, sie kann kaum hörbar zirpen, aber auch auftrumpfen – wenn man etwa an Vivaldis mitreißende Mandolinenkonzerte denkt. Beethoven hat das Instrument genauso geschätzt wie Mozart, Händel oder Paganini. Sie alle kannten das klassische neapolitanische Modell, das lange als die einzig gültige Bauform galt und mehr als 200 Jahre marktbeherrschend war. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bereichert daneben die von dem Amerikaner Orville Gibson entwickelte Flachmandoline vor allem die Folkmusik.

Daniel Ahlert und Leon Berben richten in ihrem Programm den Fokus auf die Duo-Kultur in den Wiener Salons um 1800. Berben war übrigens bis zur Auflösung von Reinhard Goebels Musica Antiqua Köln vor siebzehn Jahren der Continuo-Spieler des Ensembles und hat sich auch als Organist und Tafelklavier-Spezialist einen Namen gemacht. Auch Daniel Ahlert kann auf eine mehr als 30 Jahre währende Konzerttätigkeit zurückblicken. Er ist aber keineswegs nur in der Alten Musik zuhause, sondern engagiert sich auch intensiv für zeitgenössische Mandolinen-Kompositionen. Mehr als hundert Uraufführungen hat er bereits verwirklicht.

Karten für das Konzert gibt es online unter www.onlineshop.gnm.de oder an der Museumskasse.

Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20.30 Uhr
Telefon: 0911 13 31-0
www.gnm.de

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