Barock-Porträts der Extraklasse im Weißen Schloss

Johann Kupetzky (1666 – 1740), der zu den bekanntesten Künstlern der Barockzeit zählt, war Maler am kaiserlichen Hof in Wien und Günstling der Kaiser Leopold I. und
Joseph I. Wegen seines Glaubens geriet er in Wien in Konflikte und ging ins protestantische Nürnberg. Dort bekam er zahlreiche Aufträge der Bischöfe von Würzburg, der Markgrafen von Ansbach, der Herzöge von Gotha, der Kurfürsten von Mainz, aber auch von Bürgern, Kaufleuten, Handwerkern, Wissenschaftlern und von Nürnberger Ratsfamilien. Er war also gut im Geschäft mit seinen qualitätvollen Werken.
Eines davon ist das ausgestellte Doppelporträt. Es zeigt Carl Benedict Geuder von Heroldsberg, der Ratsherr der Reichsstadt Nürnberg sowie Reichsschultheiß und Vorderster Losunger seiner Heimatstadt war. In seiner Eigenschaft als Pfleger des Findel- und Waisenhauses erkannte er die besonderen Fähigkeiten und Talente des kleinen Markus Tuscher (1705 – 1751), der dort aufgenommen worden war.
Der Ratsherr, der selbst Kunst sammelte, förderte den Waisenjungen in seiner Laufbahn als Maler und Zeichner und unterstützte ihn viele Jahre – auch, indem er ihm eine Ausbildung in der Zeichenschule des Johann Daniel Preisler (1666 – 1737) in Nürnberg ermöglichte.
Auf Kupetzkys Gemälde ist auch Carl Benedicts Sohn Johann Adam Rudolf Carl dargestellt. Er wurde 1718 geboren und dürfte zum Zeitpunkt der Entstehung des Bildes nicht älter als zehn Jahre gewesen sein. Zu sehen sind Vater und Sohn, wie sie gemeinsam von der Jagd zurückkehren.
Weißes Schloss Heroldsberg
Kirchenweg 4
90562 Heroldsberg
Öffnungszeiten: Mi 10 – 13 Uhr, Fr, Sa, So 15 – 18 Uhr
Telefon: 0911 23 73 42 60
weisses-schloss-heroldsberg.de