Jakob Wassermann im Jüdischen Museum

Wassermann zu Ehren

von Daniela Eisenstein - 27.2.2023

Fürth - Vor 150 Jahren wurde Jakob Wassermann in Fürth geboren. Er zählte zu den meistgelesenen Schriftstellern seiner Zeit. Im Nationalsozialismus verboten, geriet sein Werk nach 1945 fast in Vergessenheit. Das Jüdische Museum Franken in Fürth erinnert an ihn mit einem Jubiläumsprogramm.

A generic square placeholder image with rounded corners in a figure.
Jakob Wassermann mit seinem Sohn Georg, um 1928.

Jakob Wassermann verbrachte seine Kindheit und Jugend in Armut. Erst seine schriftstellerischen Erfolge im In- und Ausland machten ihn zum meistgelesenen deutschsprachigen Autor seiner Zeit. Seine Heirat mit der wohlhabenden Kaufmannstochter Julie Speyer in Wien sicherte ihm darüber hinaus einen großbürgerlichen Lebensstil. Auch durch seine zweite Ehe mit der Schriftstellerin Marta Karlweis in Altaussee erlebte Wassermann einen gesellschaftlichen Aufstieg.

Auf zahllosen Vortrags- und Lesereisen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Schweden, Italien und in den USA traf er die führenden gesellschaftlichen Eliten des späten Kaiserreichs und der Weimarer Republik. Kaum ein Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts war an den Debatten um die literarische Moder-ne so leidenschaftlich beteiligt wie Jakob Wassermann.

Der Schriftsteller empfand sich als Deutscher und Jude zugleich. Doch, wie viele andere jüdische Intellektuelle seiner Zeit, erlebte er diese Doppelidentität oft als Belastung. Zeit seines Lebens litt Wassermann unter antisemitischen Rezensionen, die ihm die Zugehörigkeit zur deutschen Literaturlandschaft absprachen.

Wassermanns jüdisches Bewusstsein war weder religiös noch zionistisch geprägt: Zu sehr war sein Elternhaus assimiliert, zu wenig ließen sich Theodor Herzls zionistische Ideen mit Wassermanns Heimatbegriff vereinbaren.

Jüdisches Museum Franken
Königstraße 89
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Öffnungszeiten online
Telefon: 0911 950-9880
juedisches-museum.org

Teilen mit
Zurück zur Übersicht