Neue GNM-Veranstaltung der Graphischen Sammlung

Exklusive Einblicke ins Kabinett

von Christian Rümelin - 27.2.2023

Nürnberg - Die Graphische Sammlung öffnet sich für Interessierte! Eine neue Veranstaltungsreihe stellt ausgewählte Highlights auf Papier vor, die eigens für diesen Termin aus dem Archiv geholt und gemeinsam im Studiensaal in kleiner, exklusiver Runde betrachtet werden.

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Spiegelnde Oberfläche: Christian Rümelin mit dem Siebdruck Whiff von John M. Armleder, 2022

Kaum ein Material ist so empfindlich und fragil wie Papier. Aus konservatorischen Gründen können lichtscheuende Werke wie druckgraphische Arbeiten, Zeichnungen und Collagen nicht ständig ausgestellt werden. Damit sind sie in ihrer Wahrnehmung massiv einschränkt. Dabei zählt die Graphische Sammlung mit ihren rund 350.000 Blättern zu den großen und bedeutenden Sammlungen ihrer Art in Europa.

Aus diesem Grund wurde jetzt eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Die Blicke ins Kabinett gewähren einmal im Monat Einblicke in laufende Forschungen oder Katalogisierungsprojekte, in spannende Werkgruppen, exklusiv in die Vorbereitung kleinerer oder größerer Ausstellungen oder erstmals auf aktuelle Neuerwerbungen und Neuentdeckungen. All dies zielt darauf ab, die enorme inhaltliche und technische Bandbreite der Sammlung aufzuzeigen. Überraschendes ist darunter, denn moderne Kunst und aktuelle Arbeiten auf Papier, also primär Zeichnungen und Druckgraphik, zählten bislang nicht zu den öffentlich wahrgenommenen Sammlungsschwerpunkten des GNM. Hochkarätiges brachte jüngst der Nachlass des Kunstschriftstellers und Fotografen Hans Kinkel mit herrlichen Zeichnungen der klassischen Moderne von so bedeutenden Künstlern wie Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner und Otto Dix. Aus konservatorischen Gründen fehlen solche Blätter in der Dauerausstellung. Die neue Veranstaltungsreihe holt sie zumindest temporär ans Licht.

Auch an zeitgenössischen Druckgraphiken und Editionen hat sich das GNM einen beachtlichen Bestand aufgebaut. Oft sind diese Werke nicht nur künstlerisch extrem interessant, sondern auch kulturhistorisch wichtig. Kommentare zum Krieg auf dem Balkan, zur Zerstörung der Natur, der Blick auf den menschlichen Körper oder Darstellungen zur Ausgrenzung von „Randgruppen“ regen ebenso zu Gesprächen an wie Bezüge zu Musik und elektronischen Medien. Die Werke decken thematisch viele Lebensbereiche und aktuelle Fragen ab, sind also ein Spiegel der heutigen Situation und damit ständige Anregung.

Germanisches Nationalmuseum
Kartäusergasse 1
90402 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20.30 Uhr
Telefon: 0911 13 31-0
www.gnm.de

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