Unterwegs mit Michael Jostmeier

Die computergenerierte Fotografie gilt als großer technologischer Sprung in der Werbung. Musste man in den 1990ern noch aufwendig alle Werbeshootings live vor Ort planen und ganze Teams inklusive des Foto-Objektes an den Aufnahmeort verfrachten, konnte dank des CGI (Computer Generated Imaging) das ganze Verfahren am Computer erarbeitet werden. Diese Methode fotorealistischer Visualisierung verbindet die klassische Fotografie mit der 3D-Darstellung. Einer der Pioniere dieses Verfahrens war Michael Jostmeier, der zunächst Professor für Fotografie, dann der erste Professor für CGI an der Nürnberger Georg-Simon-Ohm-Hochschule Fakultät Design wurde.
Für die Werbebranche war das CGI der
Gamechanger, allerdings gründet diese Gestaltungspraxis nach wie vor auf der Basis professioneller Fotografie. Da kam es Jostmeier zu Hilfe, dass er sich ein weites Themenfeld angeeignet hat. Von der Dokumentar- und Porträtfotografie politischer Größen wie Johannes Rau, Helmut Kohl oder Willy Brandt arbeitete er sich ebenso in die Streetphotography oder in Landschaftsaufnahmen im Stile der American New Color Photography ein. Sein Werk zieht sich durch zahllose Sujets, deren Möglichkeiten er beständig auslotet. Der noch bei Otto Steinert studierte Fotograf ist nicht nur im fotografischen Sinne unterwegs, sondern auch immer in einem forschenden Sinne.
Das liegt – wie die Ausstellung belegt - in der Familie. Gezeigt werden dort auch Fotografien von seinem Vater Heinrich Jostmeier, dem bereits eine Schau im Folkwang Museum Essen gewidmet war. In Nürnberg werden die Aufnahmen von beiden erstmals gemeinsam präsentiert, was die Ausstellung mit einem subjektiven Einblick in die bundesrepublikanische Welt der 1950er- und 1960er- Jahre zu etwas ganz Besonderem macht.
Kunsthaus
Königstraße 93
90402 Nürnberg
Öffnungszeiten: Di – So 11 – 18 Uhr, Mi 11 – 20 Uhr
Telefon: 0911 2 31-1 46 78
kunsthaus-nuernberg.de