Leben an der Grenze: Die Römer in Mittelfranken

von Franziska Reichel - 5.3.2024

Fürth - Der durch Teile Mittelfrankens verlaufende Obergermanisch-Raetische Limes, Grenzwall des Imperium Romanum, ist seit 2005 Welterbe. Die Wanderausstellung Der Limes-Express der Limesfachberatung des Bezirks Mittelfranken macht bis zum 8. September 2024 Halt im Stadtmuseum Fürth. Wie sah das Leben an der Grenze des Römischen Reiches wohl aus?

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Nachgebautes Nordtor, Weißenburg © Bezirk Mittelfranken

Dieser Frage und weiteren geht die Sonderausstellung nach. Das Römische Reich in seiner tausendjährigen Existenz dehnte sich zeitweise bis vor unsere Haustüre aus. Die Grenze verlief durch die heutigen Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen und Ansbach, keine 100 Kilometer von Fürth entfernt. Dort zog sich der Limes durch die Landschaft: eine Mauer mit Wachtürmen in regelmäßigen Abständen. Etwas weiter im Inland des Imperium Romanum befanden sich die Kastelle (die Kasernen der Römer), in denen Einheiten stationiert waren. Der Schutzwall bestand rund 150 Jahre lang, bevor die Grenze 260 nach Christus aus einer Vielzahl von Gründen zurück an die Donau verlegt wurde.

Doch es war möglich und sogar erwünscht, dass reger Austausch vor allem beim Handel an der Grenze stattfinden konnte. So haben Germanen aus dem „Barbaricum“ – dem Germanien jenseits des Römischen Reiches und damit das Gebiet, in dem Fürth heute liegt – mit den Römern Waren und Wissen ausgetauscht. Dies beeinflusste beide Seiten gleichermaßen. Auch das Leben der Soldaten, die am Limes stationiert waren, wurde von deren Aufgaben und dem kulturellen Umfeld beeinflusst: Sie trugen als Standardausrüstung beispielsweise Hosen, obwohl das bei den „echten Römern“ jenseits der Alpen eher verpönt war, denn man trug in der Regel Tuniken. Die Wetterbedingungen nördlich des Gebirges machten jedoch eine Anpassung notwendig. Dies ist nur ein Beispiel, welchen Einfluss der Einsatz an der Grenze auf die Menschen und deren Kultur hatte.

Die Wanderausstellung informiert anschaulich und interaktiv durch Mitmachstationen nicht nur über das Thema Kleidung. Auch das Alltagsleben der Soldaten, die typische Ernährung von Truppen und Bevölkerung oder die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Bewohner in der Gegend des Limes werden betrachtet. Denn um die Kastelle bildeten sich Siedlungen zur Versorgung der Truppen, aus denen einige heute noch existierende Ortschaften hervorgegangen sind. Die Ausstellung eignet sich für große und kleine Besucherinnen und Besucher gleichermaßen. Auf Anfrage können Führungen für Schulklassen oder Privatgruppen gebucht werden.

Stadtmuseum Fürth
Ottostraße 2
90762 Fürth
Öffnungszeiten: Di – Do, Fei 10 – 16 Uhr, Sa, So 10 – 17 Uhr
Telefon: 0911 974-37 30
stadtmuseum-fuerth.de

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