horizonte, 2022
Fluoreszierende Plexiglasscheiben, siebenteilig, 198 x 246 cm
Provenienz / Zugang: Ankauf von der Künstlerin, 2023

Die 1963 auf der Ostseeinsel Fehmarn geborene Künstlerin Gisela Hoffmann zog in den 1980er-Jahren nach Franken, wo sie sich zunächst im Fach Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen einschrieb. Von 1987 bis 1992 studierte Hoffmann schließlich an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei den Professoren Stephan Eusemann und Hanns Herpich, zuletzt als Meisterschülerin. Die früh ausgezeichnete Künstlerin gehört mit ihren der Konkreten Kunst zuzurechnenden Werken zu den renommiertesten Künstlerinnen der Region.
Hoffmanns stets ortsbezogen entstehende Arbeiten konstruieren mit den reduzierten Mitteln des Minimalismus neue Räume. Diese sind einerseits konkret zu verstehen und teilweise begehbar. Andererseits verweisen sie zugleich auf abstrakte Denkräume. Die siebenteilige Arbeit „horizonte“ (2022) besteht aus unterschiedlich großen, rot fluoreszierenden und teils sandgestrahlten Plexiglasscheiben. Auf der Wand angeordnet, ergibt sich zunächst ein abstraktes Muster, das keiner Logik zu folgen scheint. Erst auf den zweiten Blick öffnen sich über die Zweiteilung des Materials neue Horizonte – möglicherweise eine Erinnerung an den täglichen Blick auf den Horizont, der sich an ihrem Geburtsort Fehmarn bot.
 

Dr. Andrea Dippel