Jubiläumsraum: Ria Picco-Rückert – Eine Malerin im Nationalsozialismus

24. Oktober 2020 bis 25. April 2021

Mit Ria Picco-Rückert (1900 – 1966) wurde eine Künstlerin gezeigt, deren Werdegang nicht ohne den zeitlichen Hintergrund der nationalsozialistischen Diktatur rezipiert werden kann. Der angepasste künstlerische Weg Picco-Rückerts im Nationalsozialismus wurde als Gegenbeispiel zu der politisch engagierten Dore Meyer-Vax (1908 – 1980) vorgestellt. Ria Picco-Rückert erhielt ihre Ausbildung in den 1920er-Jahren zunächst an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg bei den Professoren Karl Selzer (1872 – 1939), Max Körner (1887 – 1963) und Hermann Gradl (1883 – 1964), anschließend an den Kunstakademien Stuttgart, Wien und der Großherzoglich- Sächsischen Kunstschule Weimar. Ende der 1920er-Jahre entstanden aus eigenem Interesse erste Gemälde der Maximilianshütte in Sulzbach-Rosenberg, mit denen sich Picco-Rückert erfolgreich als Industriemalerin etablierte. In der Folgezeit erhielt Picco-Rückert ab Anfang der 1930er-Jahre bis zu ihrem Lebensende kontinuierlich Aufträge verschiedener Bergbauunternehmen und Stahlwerke. Die Präsentation im Jubiläumsraum zeigt die zwei inhaltlichen Pole im Werk der Künstlerin, die bei Picco-Rückert auch das Spannungsfeld von Auftragskunst und freier Kunst verdeutlichen: die in realistischer Manier erfassten mächtigen Industrieanlagen neben idyllischen, vornehmlich auf Reisen entstandenen Landschaftsmalereien, mit denen sie in den 1950er-Jahren in viele Sammlungen Eingang fand.

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