Ausgangspunkt für Bringing Gustav Metzger Back to Nürnberg ist Metzgers Werk Historic Photographs: HitlerYouth, Eingeschweißt. Er schuf es 1997 für seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland. Dafür ließ er den Abzug eines historischen Pressefotos, das am 10. September 1938 während des NSDAP-Reichsparteitags in Nürnberg entstanden war, zwischen zwei Stahlplatten einschweißen und erschwerte auf diese Weise den Zugang für die Betrachtenden. Der von Metzger gewählte Fotoausschnitt zeigt eine HJ-Kundgebung im Nürnberger Stadion: Die zahlreichen Jugendlichen waren zu diesem Zeitpunkt etwa im selben Alter wie er. Die Ausstellung im Kunstraum München 1997 markierte die Wiederentdeckung Gustav Metzgers in Deutschland.
Gustav Metzger wurde 1926 als Kind orthodoxer Juden in Nürnberg geboren. Im Januar 1939 schickten seine aus Polen stammenden Eltern den Zwölfjährigen und seinen Bruder Mendel mit einem der letzten Kindertransporte nach England, um sie vor der zunehmenden Judenverfolgung zu schützen. Seine Eltern sowie ein Großteil der Familie wurden in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten ermordet.
Michaela Melián realisierte ihre Arbeit für Gustav Metzger vor der Kunsthalle Nürnberg, in der 1999 Metzgers Einzelausstellung Ein Schnitt entlang der Zeit zu sehen war. Das Kunstwerk Bringing Gustav Metzger Back to Nürnberg entstand im Rahmen des Symposion Urbanum Nürnberg 2025 des Planungs- und Baureferats der Stadt Nürnberg, in Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg und dem Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft.
Im Anschluss an die Performance, während der die Skulptur aufgestellt wurde, fand in der Kunsthalle Nürnberg eine Podiumsdiskussion zu Gustav Metzgers Werken und seiner Beziehung zu Nürnberg statt. Teilnehmende waren die Künstlerin Michaela Meliàn, Dr. Michaela Unterdörfer, Kuratorin der Ausstellung Ein Schnitt entlang der Zeit 1999 in der Kunsthalle Nürnberg, Dr. Justin Hoffmann, Leiter des Kunstvereins Wolfsburg und Kurator der Ausstellung Gustav Metzger 1997 im Kunstraum München, Dr. Alexander Schmidt, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Nürnberg, sowie Moderator Wolfgang Brauneis, Kunsthistoriker und Kurator, Köln.
Beide Veranstaltungen fanden im Rahmen des Symposion Urbanum Nürnberg 2025 des Planungs- und Baureferats der Stadt Nürnberg, in Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg und dem Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft statt. Sie sind nun auf unserer Website abrufbar: https://www.kunstkulturquartier.de/kunsthalle/programm/digitale-angebote