Kommkino e. V. präsentiert

Xmas Massacre

Do / 18.12.2025 / 21:15 Uhr


Aldo Lado, ein höchst versierter italienischer Regisseur („Malastrana“), orientierte sich bei diesem Weihnachtsreißer an Wes Cravens berüchtigten Schocker „Last House on the Left“, verlegte die Story aber geschickterweise in einen Zug. Dies verleiht seinem Thriller eine sehr klaustrophobische Atmosphäre. Der Film wurde von der FSK nur mit Schnittauflagen freigegeben, in England war er gar lange Zeit komplett verboten. Es handelt es sich aber keineswegs um einen oberflächlichen Brutalostreifen. Wir zeigen die komplett unzensierte Version.

„Lisa lädt ihre Freundin Margaret ein, die Weihnachtsferien zusammen mit ihren Eltern zu verbringen, woraufhin die beiden den nächsten Zug nehmen und außer einer öden Fahrt und noch „beschaulicheren“ (sprich: langweiligeren) Ferien nichts Großartiges erwarten. Doch scheinbar haben sie den letzten Zug links gewählt, denn im Abteil treffen sie zwei kleinkriminelle Schläger in Begleitung einer seltsamen Dame, die nichts Gutes im Schilde zu führen scheinen. Die naiven Mädchen erkennen die Gefahr etwas zu spät und da sitzen sie auch schon in der Falle ... [...]

Atmosphärisch gehört der Film (...) zum Besten, was man im (italienischen) Genre-Kino zu Gesicht bekommen kann. Denn Aldo Lado versteht es, wie schon in seinen empfehlenswerten Vorgängerwerken, eine düstere und unheilschwangere Atmosphäre der ständigen, lauernden Bedrohung zu schaffen - die durch das klaustrophobische Zugsetting und den „unheimlichen“ Soundtrack nur noch verstärkt wird. Tarantino-Protegé Eli Roth ließ sich dadurch zu seinen Zugsequenzen in „Hostel 2“ inspirieren - nicht das schlechteste Vorbild“ (Anatol Holzbauer, www.mannbeisstfilm.com)

„Aldo Lado ist hier ein wirklich hervorragender und verstörender Film gelungen. (...) Nichts ist so, wie es scheint – immer wieder trumpft das geschickt strukturierte Drehbuch mit bösartigen Wendungen und Brüchen des altbekannten Schwarz/Weiß-Schemas auf. Die Erwartungen des Zuschauers werden immer wieder auf perfide Weise durchkreuzt, und die eigene Moral wird pausenlos in Frage gestellt. (...)

Die Inszenierung ist meisterhaft: Die Kameraführung glänzt mit außergewöhnlichen Fahrten und Lichtgestaltungen (blau-rote Kontraste werden sehr geschickt eingesetzt), suggestive Schnittfolgen tragen zur verstörenden Atmosphäre bei.

Der minimalistische Score stammt von Ennio Morricone, wird aber nur sehr sparsam eingesetzt. (...) Der übrige Soundtrack besteht in erster Linie aus dem entnervenden Rattern der Zugräder, was die klaustrophobische Stimmung im engen Abteil noch ungemein intensiviert.“ (nach Filmclub Bali)

In der Bundesrepublik war der Streifen übrigens unter dem unglaublichen Titel "Mädchen in den Krallen teuflischer Bestien" zu sehen.


Originaltitel: L'Ultimo Treno della Notte
Land: Italien
Jahr: 1975
Regie: Aldo Lado
mit: Flavio Bucci, Macha Méril, Gianfranco De Grassi
Länge: 90 Min.
Sprache: deutsche Synchronfassung
FSK: keine Angabe

Eintritt: 6 €

Kinotickets sind nur an der Abendkasse erhältlich. Eintritt frei mit dem Cineville-Kino-Abo. Weitere Informationen unter www.cineville.de
Königstr. 93
90402 Nürnberg
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Aufzug. Für jede Vorstellung sind zwei rollstuhlgerechte Plätze eingerichtet. Reservierungen dafür bitte per E-Mail an: filmhaus@stadt.nuernberg.de
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