Zur Geschichte des Künstlerhauses
Das Gebäude im Herzen der Stadt hat seit seiner Eröffnung im Jahre 1910 eine wechselvolle Geschichte: spannend, auffällig, kontrovers und in der auseinandersetzung und Konfrontation mit dem Zeitgeschehen markant. Seit 2008 ist es zentraler Bestandteil des neugegründeten, städtischen KunstKulturQuartiers, zu dem darüber hinaus die Kunsthalle, die Tafelhalle, die Katharinenruine und die Kunstvilla gehören.
Seit April 2019 läuft die umfassende Generalsanierung des nördlichen Bauteils des Künstlerhauses. Die Fertigstellung des sogenannten "3. Bauabschnitts" ist für Herbst 2022 angesetzt, die Wiedereröffnung des nördlichen Bauteils des Hauses für den Frühling 2023. Weitere Informationen zu den vorangegangenen sowie zur laufenden Generalsanierung findet ihrauf der Seite des Hochbauamts der Stadt Nürnberg.
Die wichtigsten Daten im Überblick
1906 Grundsteinlegung
1908 Eröffnung Städtische Galerie
1913 Eröffnung der Kunst-Ausstellungshalle am Marientor (heute: Kunsthalle)
1914 Schließung Städtische Galerie, 1. Weltkrieg
1921 Wiedereröffnung Städtische Galerie
1927-1932 Das Künstlerhaus wird zum Gesellschaftshaus: Liederabende, Kammerkonzerte, Faschingsbälle der Künstlerverbände
1933 Künstlerhaus unter nationalsozialistischer Leitung
1935 Gründungsversammlung der Reichskammer der bildenden Künste Franken, NS-Gleichschaltung der Künstlervereine und -verbände
1935 Ausstellungen Entartete Kunst und Judenspiegel
1939 Schließung Städtische Galerie, 2. Weltkrieg
1939/1940 Ausgabestelle von Lebensmittelkarten, Einrichtung des Wirtschaftsamtes im Künstlerhaus
1943 Auszug des Wirtschaftsamtes, Eröffnung als Soldatenheim
1945 Frühjahr: Bomben treffen das Künstlerhaus, Sommer: Beschlagnahmung durch US-Truppen und US-Rotkreuz
1945 Herbst Instandsetzungsarbeit und Abbruch der Türme, Red Cross Club – Offizierskasino mit Peter Pi-eF Frankenfeld
1946 Americana Club, Eisbar, PX, Night Club, Bibliothek, Bastelraum und Fotolabor
1955 Reisebüro, Frisiersalon, American Express Postamt, Schneiderei, Wäscherei, Fotostudio
1955 Rückgabe des Künstlerhauses an die Stadt Nürnberg
1958 Ausweichquartier für städtische Dienststellen und Ämter
1960-1967 Einzug Pädagogische Hochschule
1962 Auflösung Nürnberger Künstlerverein
1967 Überlassung des Künstlerhauses an die Kunsthalle (Dietrich Mahlow)
1969 1. Biennale Konstruktive Kunst, Aktionsbereich im Künstlerhaus für Schüler/innen, Gruppe KEKS (Kunst, Erziehung, Kommunikation, Soziologie)
1971 2. Biennale im Dürer-Jahr, Joseph Beuys, Friedrich Hundertwasser, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Richard Lindner, Jackson Pollock, Andy Warhol, Informationsbüro zum Symposium Urbanum 1971
1972 Jazz.Ost West Actioncenter, Kybernetikon Fernsehen '72
1974 selbstverwaltetes KOMMunikationszentrum - Künstlerhaus
1975 Umbau der Künstlerklause zur KOMM-Kneipe, Ausbauarbeiten der Kriegsruine Künstlerhaus zum KOMM
1977 KOMM wird ins Amt für Kultur und Freizeit integriert
1981 5. März: Nürnberger Massenverhaftungen
1982 Kulturpreis der kulturpolitischen Gesellschaft an das selbstverwaltete KOMM, Rechtsgutachten der Regierung Mittelfranken gegen Grundordnung und Selbstverwaltung des KOMM
1983 Autonome, Punks und Skinheads im KOMM, 10 Jahre Selbstverwaltetes KOMM, Gründung des Vereins selbstverwaltetes KOMMunikationszentrum Nürnberg e. V.
1985 Ausstellung Medientage (KOMM-Bildungsbereich)
1986 Miet- und Fördervertrag zwischen KOMM e. V. und Stadt Nürnberg
1986 Werkbund Werkstatt Nürnberg im KOMM
1993 20 Jahre KOMM in Selbstverwaltung
1995 1. Bauabschnitt der Generalsanierung beginnt
1996 Vorbereitung zum Bürgerbegehren gegen die Schließung des KOMM, Scheitern der Kompromissverhandlungen und Kündigung der Verträge zwischen KOMM e. V. und Stadt
1997 Ende der KOMM-Selbstverwaltung: Das KOMM wird zum K4: Kultur- und Kommunikationszentrum im Künstlerhaus am Königstor
1999 1. Filmtage der Menschenrechte anlässlich der 1. Nürnberger Friedenstafel
2000 Fertigstellung des 1. Bauabschnitts der Generalsanierung
1999/2000 Abbruch des alten Kopfbaus (Städt. Galerie), Errichtung des neuen Kopfbau in einer Stahl-Glaskonstruktion
2001 Kunsthaus Nürnberg
2002 Fertigstellung des Glaswürfels am Künstlerhaus, mit der Nürnberg Information, Erschließung neuer Besucherschichten
2003 Filmfestival Türkei / Deutschland
2005 Initiative zur Gründung einer Fränkischen Galerie im Areal Kunsthalle – Künstlerhaus
2006 Nürnberg ist WM-Gastgeber Ballazzo im K4, neue Konzepte fürs Areal Künstlerhaus/Kunsthalle werden entworfen
2008 Das KunstKulturQuartier übernimmt als neue Dienststelle das Künstlerhaus.
2010 Jubiläum 100 Jahre Künstlerhaus, Tanzplattform Deutschland
2019 Beginn Generalsanierung mit dem 3. Bauabschnitt