Neue Stipendiatin des Marianne-Defet-Malerei-Stipendiums

Anfang September ist Zora Kreuzer als Stipendiatin der Kunsthalle Nürnberg in das Atelier- und Galeriehaus Defet eingezogen. Für fünf Monate wird sie dort arbeiten.

Zora Kreuzers Wurzeln liegen in der Malerei, mit einem Schwerpunkt auf Minimal Art und Konkreter Kunst. Bereits in ihren Leinwandarbeiten ist ihre Vorliebe für kontrastreiche Neonfarben angelegt, die sie ebenso in ihren ortsspezifischen Rauminstallationen bevorzugt. Dabei ist ihre künstlerische Praxis immer ein offener Prozess, der die Architektur eines Raumes und dessen spezifische Lichtsituation durch farbliche Eingriffe und spezifische Lichtquellen und ‐führung verwandelt. Farbe wird dabei in unterschiedlichen Aggregatszuständen verwendet: Das Spektrum reicht dabei von Acryl- und Wandfarbe über Folien und Plexiglas bis hin zu farbigem Licht in Form von LED-Lampen, Leuchtstoffröhren und Neonröhren. Ihre Farb-Licht-Inszenierungen fügen sich zu Rauminstallationen zusammen, die den architektonischen Raum entmaterialisieren und die Grenzen zwischen Kunst und Architektur verschwimmen lassen.

Mit meist nur minimalen Eingriffen gelingt es Zora Kreuzer (*1986 in Bonn, lebt und arbeitet in Berlin), höchst poetische und sinnlich erfahrbare Licht- und Farbräume zu schaffen. Dabei experimentiert sie mit der Intensität, den Nuancen und der Temperatur einzelner Farben und lotet ihre Wechselwirkungen durch Überlagerung, Mischung und Anordnung aus: Architektonische Eigenheiten werden in ihren Installationen neu bewertet, indem die Künstlerin sie betont oder zurücknimmt. Ohne dabei in den materiellen Bestand der Architektur einzugreifen verändert sie damit unsere Wahrnehmung des Raums.

In der Ausstellung Who’s Afraid of Stardust. Positionen queerer Gegenwartskunst in der Kunsthalle Nürnberg 2023/24 zeigte Zora Kreuzer eine Rauminstallation, bei der sie sich von Farbkombinationen und Lichtsituationen der Clubkultur inspirieren ließ. 

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