Gestohlene Gesten / Stolen Gestures

16. Mai bis 30. Juni 2013

Die direkte Spur des Malaktes steht traditionell für die Unmittelbarkeit des Ausdrucks. Verbunden mit der Vorstellung von physischer Kraft entspricht die Betonung des Gestischen nicht zuletzt einem überkommenen Klischee männlicher Malerei.

So war die malerische Geste auch lange Zeit eher out. Erst im Zuge eines neuen Interesses an abstrakter und auch informeller Malerei geriet sie in den letzten Jahren wieder stark in den Fokus. Auch jüngere Künstler setzen das Gestische in unterschiedlicher Weise ein, wobei sie weniger auf vermeintliche Spontaneität und Unmittelbarkeit setzen als auf eine produktive analytische Distanz.

Die gemalten Gesten in der Ausstellung Gestohlene Gesten sind deshalb auch nicht einfach Spuren eines Malvorgangs, sondern Übertragungen, Wiederholungen, Vervielfältigungen: Sie sind gleichsam irgendwo  gestohlen und anderswohin kopiert worden.

Das formale Spektrum der ausgestellten Werke reicht von der klassischen Öl- und Acrylmalerei, vom Farbauftrag mit dem Pinsel oder mit der Sprühdose über die Verwendung von Tapetenmustern, Kassettenbändern oder Luftschlangen bis hin zur filmisch inszenierten malerischen Geste.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Christina Chirulescu (Nürnberg), Friederike Feldmann (Berlin), Henriette Grahnert (Leipzig),  Gregor Hildebrandt (Berlin), Raoul de Keyzer (Deinze, Belgien), Robert Klümpen (Düsseldorf), Elke Nebel (Düsseldorf), Andreas Plum (Köln), Renaud Regnery (Berlin), Johanna Reich (Köln), Klaus Martin Treder (Berlin) und Liat Yossifor (New York).

Eine Gruppenausstellung kuratiert von Ludwig Seyfarth

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